Ittigen und Muri wollen Steuern erhöhen
Die Steuerzahler der Berner Vorortsgemeinden Ittigen und Muri müssen nächstes Jahr wohl tiefer in die Tasche greifen. Doch selbst mit einer höheren Steueranlage droht beiden Gemeinden ein millionenschweres Defizit.

Im «Steuerparadies» Muri hatte der Gemeinderat den Schritt schon vor Jahresfrist angekündigt, nun ist es soweit: Dem Parlament wird beantragt, die Steueranlage von 1,07 auf 1,20 zu erhöhen. Damit liesse sich der Aufwandüberschuss auf knapp eine Million Franken begrenzen.
Muri habe in erster Linie ein Ertragsproblem, schreibt der Gemeinderat. So habe die linke Erbschaftssteuer-Initiative zu «massivsten Vermögensabflüssen» aus Muri geführt. Die wenig attraktiven Zinsbedingungen führten überdies dazu, dass in grossem Umfang in die Sanierung von Liegenschaften investiert worden sei.
Ausgabenseitig fielen laut Gemeinderat besonders die massiven Kostensteigerungen im kantonalen Lastenausgleich ins Gewicht. Auch mehrere finanzrelevante Entscheide des Bundes und des Kantons machten den haushälterischen Umgang Muris mit dem Steuergeld zunichte, klagt die Exekutive.
Rote Zahlen im Voranschlag
Ittigen hat ebenfalls eine vergleichsweise tiefe Steueranlage; 2012 betrug sie wegen des Verkaufs der Gemeinschaftsantennenanlage sogar rekordtiefe 0,84. Im laufenden Jahr sind es 1,24 und für 2014 schlägt der Gemeinderat eine weitere Erhöhung auf 1,34 vor.
Der Voranschlag weist trotzdem rote Zahlen aus: Bei Erträgen von 62,8 Millionen Franken wird ein Aufwandüberschuss von fast 3 Millionen Franken budgetiert.
Der Gemeindehaushalt werde stark durch Abgaben im Rahmen des kantonalen Finanz- und Lastenausgleichs belastet, hält der Gemeinderat fest. Die Solidarität mit finanzschwächeren Gemeinden wird Ittigen im künftigen Jahr gut 8 Millionen Franken kosten.
SDA/dln
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch