
Corona, Klimawandel, Kapitalismuskritik: Das Letzte, was die Welt jetzt brauchen kann, ist eine Kritik der Theaterkritik. Andererseits ist das Kritiker-Bashing eine altehrwürdige Disziplin. Der Olympier Goethe wetterte: «Tausendsackerment! Schlagt ihn tot, den Hund! Er ist ein Rezensent.»
Diese Tradition führt die prominente Regisseurin und Theaterdirektorin Karin Beier jetzt fort. In Basel inszenierte sie Werke von Mozart und Händel. Als Intendantin am Schauspielhaus Hamburg leitet sie derzeit das grösste Sprechtheater Deutschlands. Wie hält sie es mit der Kritik? In einem Radiointerview bekannte sie kürzlich: «Ich persönlich lese keine Theaterkritiken mehr.»
Kultur-Debatte – Was es mit der «Scheisse am Ärmel der Kunst» auf sich hat
Die Theaterkritik gerät in die Kritik. Für die vielfach ausgezeichnete Intendantin Karin Beier ist sie nur «Scheisse am Ärmel». Hat die Dame recht? Eine Replik.