SchlageretteIst Ihnen kalt? Wir hätten da was
Wer nicht in die Quarantäne will, lässt die Ligurien-Ferien heuer sein und holt sich die besten Canzonette nach Hause. Sanremo in Bern, sozusagen.

Eigentlich hatten wir uns diese kleine Liste ja aufsparen wollen bis Sanremo. Dem Festival, nicht der Stadt. Weil diese ja über Nacht sozusagen böse geworden ist. Denn für Ligurienheimkehrerinnen und -heimkehrer gilt seit dieser Woche Quarantänepflicht. Das heisst, wer ein paar schöne notte italiane am Strand verbringt, Aperol-Spritz trinkt, bis man selber ganz orange ist, und sich vollstopft mit den Antipasti, die einem ungefragt aufgetischt werden, zahlt einen hohen Preis.
Zurück aber zu Sanremo: Das Gesangsfestival findet voraussichtlich zwar statt, aber später als sonst, konkret vom 2. bis 6. März 2021. So Corona will. Ob dort allfällige ESC-Kandidaten gekürt werden wie sonst, steht noch nicht fest. (Was uns in Bern aber nicht kümmern muss, wir haben derzeit ja unsere ganz eigene ESC-Hommage im Konzert Theater Bern – «Paradise City» heisst das Stück und sogar «Io senza te» ist dabei.)
Allora. Wir verzichten schweren Herzens auf das Herbstreisli nach Ligurien – auf Canzonette aber, wie sie auf dem Fest jeweils vorgetragen werden, niemals! Gerne präsentieren wir unsere Top 5, und bitte seien Sie nicht enttäuscht: Es sind die ewigen Klassiker. Aber so ist es halt mit diesen Liedern. Sie erwärmen uns seit vielen, vielen Jahren das Herz, und diesen Herbst noch viel mehr. Wegen Quarantänebestimmungen, wegen der plötzlichen Kälte und weil, wir sprechen es jetzt einfach mal aus, wir das (italienische) Meer verdammt noch mal richtig fest vermissen.
Unsere ewige Numero uno
Nehmen Sie einen grossen Schluck (Pigato, eine der wenigen Weintrauben, die in Ligurien angebaut werden), schliessen Sie die Augen und lauschen Sie. «Felicità» heisst «Glück». Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, ausser vielleicht: Al Bano & Romina Power sangen sich damit 1982 auf Platz 2 des «Festival della Canzone Italiana di Sanremo».
Amore mio
Egal, wem Sie eine Liebeserklärung machen wollen – dem Herbst, einem attraktiven Nachbarn, Ihrem neuen Handy –, kein Lied eignet sich besser als «Ti amo». Mitsingen können alle, wegen der zum Teil abgehackten Melodie fällt auch nicht auf, wenn man einen Ton nicht trifft.
Was sein wird
Tja. «Che sarà»? ( «was wird sein?»), das wüssten wahrscheinlich viele gerne – nicht nur vor dem nächsten Corona-Winter. Ricchi & Poveri fragten sich das schon 1971, die Antwort darauf war Platz 2 am Festival von San Remo. Für die diesjährige Version haben sich die vier extra wiedervereint. Auch das: Herzerwärmend.
Und jetzt gibt es dich immer noch
«Adesso tu» (Frei übersetzt: «Jetzt gibt es dich») führte wochenlang die Schweizer Hitparade an, und selbst die härtesten Rocker horchten auf beim Erscheinen der Eros-Ramazzotti-Schnulze, wenn auch nur kurz: Das Siegerlied des Sanremo-Festivals 1986 war eine wuchtige, poetische Liebeserklärung. An eine Frau (vor Michelle, die kam erst später). Und heute eine wehmütig stimmende Weise, die an Strände und verflossene Lieben erinnert. Schmaaacht.
Wolkenlos durch den Herbst
Und dann gäbe es noch ungefähr hundert andere Titel, die wir hier gerne aufführen würden (zum Beispiel solche von Frauen wie etwa Alice oder «Gente di mare», Umberto Tozzi forever!). Entschieden haben wir uns aber für ein Liedlein von Pupo (der mehrere Male am Sanremo teilnahm, jedoch glücklos). «Su di noi, nemmeno una nuvola» – über uns keine Wolke, singt er, und das ist das, was wir uns wünschen für die nächste Zeit. Und Ihnen ebenso!
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