Ist Banksy out?
Erste Unkenrufe werden laut, die dem geheimnisumwitterten Streetart-Star das schlimmste aller kulturellen Delikte vorhalten: Seichtigkeit.

Es funktioniert mittlerweile ein bisschen so wie das Kinderspiel «Simon Says»: Wann immer Banksy irgendwo eine seiner Schablonen an die Wand hält, macht die Kunstwelt Männchen. So geschehen zu Beginn dieser Woche, als in Gloucestershire im Südwesten Englands eine vor einer Hauswand platzierte Telefonzelle plötzlich von drei gesprayten Trenchcoat-Trägern umringt war, allesamt mit Mikrofon und Aufnahmegerät ausgerüstet und scheinbar bereit, Lauschattacken auf Fernsprechwillige zu starten. Keinen halben Tag gings, und die Medien waren unisono auf den Banksy-Zug aufgesprungen. Rund um den Globus wurde gewerweisst, ob der Urheber des Dreifigurenstücks wirklich der britische Streetart-König gewesen sein könnte, nur, um die Hypothese gleich auch zu bestätigen, denn schliesslich seien derartig clevere zeitgeistige Kommentare mit kritisch-politischem Beigeschmack ja so etwas wie des Meisters Markenzeichen.