Israel lässt Gefangene frei – auch Attentäter
Die Regierung Olmert lässt heute Montag die ersten von 200 palästinensischen Gefangenen frei. Damit will sie ihren guten Willen gegenüber Palästinenserführer Abbas beweisen – und die USA beeindrucken.

Die Gefangenen wurden am Sonntag zu einem Checkpoint in der Nähe von Ramallah gebracht und in das Lager des Palästinenserführers Abbas geführt. «Der Empfang der Gefangenen wird für uns wie eine Hochzeit von nationaler Bedeutung sein», sagte Abbas gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Unter den Gefangenen sind auch zwei verurteilte Attentäter. Sie waren bis zum heutigen Tag der Freilassung 29 und 31 Jahre im Gefängnis. Korrespondenten des BBC berichten, es sei selten, dass Israel Gefangene freilässt, die für Tötungsdelikte verurteilt sind.
Doch Noch-Premier Ehud Olmert ist es wichtig, seinen guten Willen zu demonstrieren: Gerade heute besucht US-Aussenministerin Condoleezza Rice Israel. Sie will dort mit israelischen und palästinensischen Führungsspitzen Gespräche führen. Es ist erklärtes Ziel der USA, bis Ende Jahr einen Friedensplan mit beiden Seiten auszuhandeln.
Der israelische Regierungssprecher Mark Regev betonte denn auch gegenüber CNN, die Freilassung solle den Friedensprozess «energetisieren».
Interne Kritik an Freilassung
Nicht alle in Israel unterstützen den Freilassungsentscheid von Premierminister Ehud Olmert. Der prominente Politiker Shaul Mofaz kritisierte den Akt: «Wenn Israel Gefangene befreit ohne eine konkrete Gegenleistung zu verlangen, wird es schwach bleiben.» Auch der Sprecher der Opferrechte-Gruppe Almagor sagte gegenüber CNN, die israelische Regierung begehe einen grossen Fehler: «Das sind Terroristen mit Blut an den Händen.»
Die Regierung kontert, indem sie bekräftigt, die Freigelassenen würden kein Sicherheitsrisiko für das Land darstellen. Die zwei Attentäter seien weder Mitglied der Hamas noch der Fatah.
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