Islamisten-Demonstrationen in Ägypten eskalieren
Hunderte Islamisten haben gegen die Präsidentschaftskandidatur von Armeechef al-Sisi demonstriert. Sie fürchten eine «Republik der Angst».

Bei Protesten ägyptischer Islamisten sind heute in Kairo nach offiziellen Angaben mindestens vier Menschen getötet worden. Unter den Opfern sei auch eine per Kopfschuss getötete Journalistin der Zeitung «Al-Dustur», sagte ein Sicherheitsbeamter. Die Frau wurde getötet, als sie von den Auseinandersetzungen berichtete. Die näheren Umstände ihre Todes waren zunächst nicht bekannt. Die Polizei nahm in verschiedenen Städten zahlreiche Mursi-Anhänger fest.
In Alexandria und verschiedenen Stadtteilen von Kairo löste die Polizei die Proteste auf, wie die staatliche Nachrichtenagentur meldete. Dutzende Anhänger von Al-Sisi gingen am Freitag ebenfalls in Alexandria und Kairo auf die Strasse, sie schwenkten die ägyptische Flagge und Poster mit seinem Konterfei.
Muslimbruderschaft verboten
Al-Sisi gilt als treibende Kraft hinter dem Sturz von Mursi am 3. Juli 2013. Am Mittwochabend hatte Al-Sisi die seit längerem erwartete Entscheidung verkündet, für das Präsidentenamt zu kandidieren. Dafür trat er aus der Armee aus und gab sein Amt als Verteidigungsminister ab, denn nur Zivilisten dürfen kandidieren.
Mursi-Anhänger und die inzwischen verbotene Muslimbruderschaft kündigten daraufhin an, ihre Proteste gegen Al-Sisis «Republik der Angst» fortzusetzen. Seit Mursis Sturz regiert eine vom Militär gestützte Übergangsregierung das Land.
SDA/ldc
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