Irakische Truppen wollen Ramadi zurückerobern
Regierungstruppen und schiitische Milizen haben eine Gegenoffensive gestartet. Ein Vorort von Ramadi soll bereits befreit sein.

Im Irak haben Regierungstruppen und schiitische Milizen einen neuen Versuch begonnen, den Vormarsch der Extremistengruppe Islamischer Staat zu stoppen.
Nach Angaben von Politikern rückten Hunderte Soldaten und Kämpfer am Samstag von einem Flugplatz in der Nähe von Ramadi aus auf Ortschaften in der Umgebung der strategisch wichtigen Stadt vor, die zwischen beiden Lagern umkämpft sind. Ramadi wurde vor kurzem vom IS überrannt. Die Einnahme der Stadt war die grösste militärische Niederlage irakischer Truppen seit einem Jahr.
Ein Stammesvertreter bestätigte den Beginn der Gegenoffensive. Die Regierungstruppen würden von den Stammeskämpfern unterstützt, sagte Scheich Rafia Abdelkarim al-Fahdawi. «Die Sicherheitskräfte kommen voran, sie haben schon ein grosses Gelände zurückerobert.»
Bei ihrem ersten Gegenangriff konnten die Regierungstruppen am Samstag Positionen der Extremisten in Husajbah im Euphrattal einnehmen, wie ein ranghoher Polizist der Nachrichtenagentur AFP sagte. «Die Polizeistation und das umliegende Gelände wurden befreit. Es gibt erhebliche Fortschritte.»
Ramadi überrannt
Husajbah ist eine Ortschaft, von der aus auch Ramadi angegriffen werden könnte. Die Provinzhauptstadt der überwiegend sunnitischen Anbar-Provinz hatten die IS-Extremisten am vergangenen Sonntag erobert und so die Herrschaft über die Wüstenprovinz ausgebaut. Dort werden noch kleine Enklaven von Regierungstruppen gehalten.

Militärs rechnen mit schweren Kämpfen bei der Rückeroberung der Provinzhauptstadt, da die irakische Armee nach US-Angaben bei ihrer überstürzten Flucht ein grosses Waffenarsenal – darunter ein halbes Dutzend Panzer und rund 100 Fahrzeuge – zurückliess.
Auch in Syrien hat der IS erhebliche Geländegewinne gemacht und Palmyra erobert. In der Weltkulturerbe-Stadt hissten die Extremisten am Samstag ihre Flagge über einer historischen Zitadelle.
SDA/hvw
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