Anlass findet modifiziert stattInterlaken Classics einmal anders
Kleineres Orchester, Konzerte über zwei Monate verteilt, zwei Programmdurchläufe pro Tag: Das Festival Interlaken Classics beginnt am 21. Mai unter speziellen Vorzeichen.

2020 fielen die Interlaken Classics der Corona-Pandemie zum Opfer. Noch im März 2021 schrieb diese Zeitung im Hinblick auf die diesjährige Ausgabe von einer «Zitterpartie in Interlaken». Doch nun sorgt das Organisationsteam dafür, dass das traditionelle Festivalkonzept «trotz den bekannten Herausforderungen umgesetzt werden kann», wie es in einer Medienmitteilung heisst. Wichtige organisatorische Änderungen seien die Verteilung der Konzerttermine über fast zwei Monate vom 21. Mai bis zum 11. Juli, die Reduktion der Orchestergrösse und zweifache Programmdurchläufe an einem Tag.
Kleinerer Klangkörper
Herzstück der Interlaken Classics ist nach Angaben des Organisationsteams die jährliche Residenz des Zakhar Bron Festival Orchestra. «Das eigene Festivalorchester bringt seit vielen Jahren grosse symphonische Werke zur Aufführung und begleitete viele internationale Stars wie Mischa Maisky, David Garrett oder Sabine Meyer.» In diesem Jahr ist aber einiges anders. «Aufgrund der unsicheren Lage wird der auf ein Kammerorchester verkleinerte Klangkörper am 3. und 4. Juli zwei Konzerte im Theatersaal des Kursaals Interlaken spielen», heisst es in der Mitteilung.
Mit der Serenade für Streichorchester stehe das wohl berühmteste Orchesterwerk von Peter Tschaikowsky auf dem Programm. Mit von der Partie sind die bereits für 2020 engagierten jungen Geigerinnen Leia Zhu und Ines Issel, die beide an je einem Konzertabend Mozarts Violinkonzert Nr. 3 interpretieren werden.
Meisterkurse als Schwerpunkt
Zweiter Festivalschwerpunkt sind die Meisterkurse für Violine, Violoncello und Trompete. Im Rahmen dieser Kurse werden auch die Dozenten selber wieder auf der Konzertbühne stehen. Am Freitag, 21. Mai, werden die 61. Interlaken Classics mit den beiden Cellisten David Geringas und Joel Blido im Jungfrau-Victoria Grand Hotel eröffnet. Am 20. Juni wird der Geiger und Pädagoge Zakhar Bron mit seiner langjährigen Klavierpartnerin Irina Vinogradova zu hören sein.
«Den Schlusspunkt dieser Meisterkonzert-Serie werden die beiden Spitzentrompeter Reinhold Friedrich und Jeroen Berwaerts am 10. Juli in der Schlosskirche Interlaken setzen», schreiben die Festivalverantwortlichen. Die Trompeter werden von der Pianistin Eriko Takezawa und Organist Helmut Freitag begleitet. Vorgesehen sind auch drei Abschlusskonzerte der Meisterkurse, in denen junge Talente ihr Können unter Beweis stellen.
Verschobene Weltpremieren
Im Programm stehen auch weiter Weltpremieren, die bereits für die 60. Austragung im Vorjahr geplant waren. Die beiden Interlakner Künstler Dominique Regli-Lohri und Ueli von Allmen werden am 30. Juni im Rahmen des Kinderkonzertes das Stück «Fanny & Felix – ohne Worte» zur Aufführung bringen. Zauberhafte Spielmomente inspiriert von den «Liedern ohne Worte» und anderen Kompositionen der Geschwister Fanny und Felix Mendelssohn Bartholdy werden laut Mitteilung die Tür zur Geschichte öffnen, die das 19. Jahrhundert mit der Gegenwart im 21. Jahrhundert verbindet.
Bereits am 27. Juni wird das aus Mitgliedern des Festivalorchesters bestehende «Interlaken Classics Sextet» seine Premiere feiern. Bei den sechs Musikern handelt es sich um die Stimmführer der Streichergruppen Violine, Viola und Violoncello.
«Junge Musikerinnen und Musiker brauchen Konzerte, und auch unter dem Stammpublikum ist der Wunsch nach Musik und Kultur zu spüren.»
«Den Organisatoren ist es ein grosses Anliegen, endlich wieder Konzerte durchzuführen», schreiben sie weiter. «Junge Musikerinnen und Musiker brauchen Konzerte, und auch unter dem Stammpublikum ist der Wunsch nach Musik und Kultur zu spüren.» Aufgrund der Pandemiesituation seien die Plätze beschränkt, weshalb die Konzerte im Mai doppelt stattfänden. Für den Fall, dass einzelne Veranstaltungen schnell ausverkauft seien, könnten kurzfristig weitere Konzerte wiederholt werden. Für diesen Fall wurde auf der Festival-Website ein Warteliste-Formular aufgeschaltet.
Konzertbesucherinnen und -besucher werden gebeten, sich im Vorfeld der Veranstaltungen über die Schutzvorkehrungen zu informieren. Alle Angaben sowie das Gesamtprogramm finden sich auf www.interlaken-classics.ch
pd/mik
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