In vier Städten stehen Kampfwahlen an
Den Kanton Zürich erwartet ein spannendes Wahljahr: Corine Mauch kämpft um eine zweite Amtszeit, Wetzikon wählt zum ersten Mal einen Stadtrat und in Uster könnte bald eine Frau an der Spitze stehen.

Die meisten der 13 Städte im Kanton Zürich mit einem Parlament werden auch künftig von Männern präsidiert. Ausser in der Stadt Zürich bewirbt sich bei den Wahlen im kommenden Frühjahr nur in Uster eine Frau ums Stadtpräsidium.
Dafür sind die Präsidien gut auf die Parteien verteilt: SP, FDP, SVP, CVP und BDP werden auch in der nächsten Amtsperiode je einen oder mehrere Stadtpräsidenten stellen.
Zudem hat die EVP – in Bülach und Wetzikon – gute Chancen, dass ihre Kandidaten Stapi werden. Im Rennen sind auch GLP und Grüne. Ausser in Zürich wird nirgends ein wieder zur Wahl antretender Stadtpräsident herausgefordert.
Kampfwahlen gibt es nur in Zürich, Uster, Wetzikon und Bülach. Gewählt wird am 9. Februar und am 30. März. Die letzten Entscheidungen dürften aber erst am 18. Juni fallen, dem Termin der letzten zweiten Wahlgänge.
Zürich: Mauch hat gute Chancen
Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) dürfte wiedergewählt werden. Sie hat allerdings im Gegensatz zur Wahl vor vier Jahren mit Filippo Leutenegger (FDP) einen ernsthaften Herausforderer.
Die FDP will zumindest den letztes Frühjahr überraschend an die Alternativen verlorenen zweiten Sitz im Stadtrat wieder zurückgewinnen. Nach sechs erfolglosen Anläufen versucht die SVP wieder zurück in die Stadtregierung zu kommen. Erstmals schaffen möchten dies die Grünliberalen.
In Winterthur treten alle Bisherigen wieder an – eine schwierige Ausgangslage für SVP, GLP und Piratenpartei. CVP-Mann Michael Künzle löste im letzten Juni den zurücktretenden Sozialdemokraten Ernst Wohlwend an der Spitze der Stadtregierung ab, die parteipolitische Zusammensetzung des Gremiums blieb bei den Ersatzwahlen unverändert.
In Uster wird der Sitz von Stadtpräsident Martin Bornhauser (SP) frei. Zwei Bisherige bewerben sich darum: Sozialvorsteherin Barbara Thalmann (SP) und Finanzvorstand Werner Egli (SVP). Wie vor vier Jahren versuchen Grünliberale und Grüne den Sprung in den Stadtrat. Im Rennen ist auch die BDP, die einen Kandidaten für das freiwerdende Präsidium der Primarschulpflege stellt.
Wetzikon: Spannung bei Premiere
Spannend wirds in Wetzikon, wo – nach dem Volksentscheid für die Einführung eines Stadtparlaments im letzten Jahr – erstmals ein Stadtrat gewählt wird. Der bisherige Gemeindepräsident Urs Fischer (FDP) hat sich nach einem Streit seiner Partei mit der SVP selbst aus dem Rennen genommen.
Sein 1. Vize Ruedi Rüfenacht (EVP) ist der einzige Bisherige, der sich ums Präsidium bewirbt. Dazu kommen Heinrich Vettiger (SVP), Max Homberger (Grüne) und Hans Kaspar Schwarzenbach (GLP). Eine Mehrheit der bisherigen Gemeinderäte will nicht der neuen Exekutive angehören.
Auch in Bülach ist mit Mark Eberli der EVP-Vertreter der einzige Bisherige, der fürs Stadtpräsidium kandidiert, das durch den Rücktritt des Parteilosen Walter Bosshard frei wird. Es bewerben sich auch Ruedi Menzi (SVP) und Gabriel Lengen (Beobachter Stadt Bülach BSB). Bei den Stadtratswahlen tritt die erst vor kurzem gegründete Bürgervereinigung BSB gleich mit zwei Kandidaten an, auch GLP und AL versuchen ihr Glück.
Dietikon: Grossangriff von links
Wie vor vier Jahren rütteln in Dietikon die Vertreter von SP, Grünen und AL an der bisherigen Sitzverteilung. Aber auch ein ehemaliger Freisinniger kandidiert als Vertreter der Demokratischen Partei (DP), und die SVP ist auf einen Sitzgewinn aus. Der seit 2006 amtierende Stadtpräsident Otto Müller (FDP) wird nicht herausgefordert.
Fest im Sattel sitzt in Illnau-Effretikon Stadtpräsident Ueli Müller, der 2011 als Nachfolger des in den Regierungsrat gewählten Martin Graf (Grüne) gewählt wurde. Mehr als ihre Rücktritte im Stadtrat wettmachen wollen SP und SVP, einen Kandidaten stellen auch die bisher nicht im 9er-Gremium vertretenen BDP und GLP.
Auch in Kloten streben SP und SVP einen Sitzgewinn an. Die FDP will zurück in den Stadtrat. Ein ehemaliger FDPler tritt zurück. Er war vor vier Jahren von seiner Partei nicht mehr aufgestellt, dann aber als Parteiloser wiedergewählt worden. Zum Stadtpräsidenten René Huber (SVP) gibts keine Gegenkandidatur.
Opfikon und Dübendorf: SP will wieder rein
In Opfikon strebt die SVP eine Verdoppelung der Stadtratsmandate an. Sie tritt mit einem dritten Stadtratskandidaten an und bewirbt sich – neben der CVP – auch fürs Präsidium der Schulpflege und damit für einen weiteren Stadtratssitz. Die SP, die seit 1989 nicht mehr dem Stadtrat angehört, macht einen erneuten Anlauf. Gegen Stadtpräsident Paul Remund (FDP) tritt niemand an.
Auch in Dübendorf ist die SP seit Langem nicht mehr in der Stadtregierung vertreten. Die Partei versucht es nach Misserfolgen bei den letzten vier Gesamterneuerungswahlen erneut. Die Chance auf einen Sitzgewinn haben die Grünliberalen über das Schulpräsidium, das von der BDP nicht verteidigt wird. Stadtpräsident Lothar Ziörjen (BDP) ist unbestritten.
In Schlieren haben es Vertreter von CVP und GLP auf einen frei werdenden EVP-Sitz abgesehen. Stadtpräsident dürfte Toni Brühlmann (SP) bleiben. In Wädenswil streben SVP und FDP einen Sitzgewinn an, die GLP will neu einziehen. Stadtpräsident wird auch künftig Philipp Kutter (CVP) sein.
Wie vor vier Jahren könnte der Adliswiler Stadtrat ohne Wahlen erneuert werden. Das Gremium wird voraussichtlich in Stiller Wahl bestimmt, da es nicht mehr Kandidaturen als Sitze gibt.
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