In sechs Monaten wurden auf dem Sportplatz Riet hunderte Quadratmeter Kunstrasen verlegt
Leute Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes in Zollikon Von Willy Neubauer Zollikon – Sogar Fifa-Boss Sepp Blatter war am vergangenen Samstag am Einweihungsfest in Zollikon anwesend. Zwar nicht persönlich, aber immerhin finanziell. Er spendete den Matchball beim Spiel des Sportclubs Zollikon gegen das Prominententeam Laureus. Doch zunächst lauscht die Dorfprominenz – von Gemeindepräsidentin Katharina Kull-Benz über Alt-Gemeinderat Jürg Widmer bis hin zu FDP-Kantonalpräsident Beat Walti – den offiziellen Eröffnungsworten von Gemeinderat Daniel Weber, Architekt Beat Sontheim sowie Jürg Camichel vom Vorstand des Sportclubs Zollikon. Anschliessend machen sich die Mannschaften des Vorstands des Sportclubs (SCZ) und der Auswahl der Gemeindeverwaltung daran, den Rasen zu betreten. Dieser präsentiert sich sattgrün, millimetergenau geschnitten und topfeben. Und angenehm federnd. Verschiedenfarbige Linien teilen das Grün in die unterschiedlich grossen Spielfelder für die Junioren ab. Selbst für die «Pampers-Liga» der Kleinsten sind so Trainingsgelegenheiten vorhanden. Prominenter Platzspeaker Nun, die Matchgeschichte ist schnell erzählt: Das Team Gemeindeverwaltung fertigt den Sportclub-Vorstand locker mit 4:0 ab. Andreas Roca, Präsident des Sporttclubs, trägt die Niederlage mit Fassung. «Sie waren konditionell einfach besser, sind im Schnitt auch jünger als wir und haben verdient gewonnen», lautet sein faires Fazit. Das Einweihungsgeschenk der Gemeinde versüsst ihm die Niederlage: eine Flasche Cuvée aus dem Zolliker Rebberg. Gemeinderat Daniel Weber hat nicht mitgespielt, weil er die Fussballregeln nicht kennt. Er findet überhaupt, dass man jedem Spieler einen Ball geben sollte. «Dann würde es keine Fouls mehr geben», sagt er schmunzelnd. Ihn freuts, dass die Junioren jetzt mehr Spielgelegenheit erhalten. Obwohl er zu Beginn gegen das «überdimensionierte Projekt» war, ist er nun mit dem Resultat zufrieden. Und dass im Laufe des Tages immer mehr Besucher das Fest frequentieren, freut ihn. Tatsächlich strömen immer mehr Leute zur Festbeiz, wo verführerischer Grillduft die Menge wie ein Magnet anzieht. Den Platzspeaker macht Giovanni Marti, Zolliker und Sprecher des FCZ. Marti hat seinerzeit die C-, B- und A-Junioren des SCZ durchlaufen und dann auch noch in der 5. Liga mitgespielt. Danach fungierte er lange Jahre als Juniorentrainer im Club. «Wir haben immer darauf geachtet, dass möglichst viele Junioren spielen konnten und hatten auch immer genügend Trainer, was nicht selbstverständlich ist», sagt Marti. Man habe schon zu seinen Zeiten von einem Kunstrasen geträumt, fügt Marti an. Dass dieser nun 15 Jahre später endlich realisiert sei, freue ihn. Die Zuschauerin Abo Lareida sieht mit der Familie dem Spiel zu. «Der Rasen interessiert mich», sagt die Mutter zweier kleinen Söhne. «Er ist angenehmer zum Begehen, als er aussieht.» Sie habe von zu Hause zugeschaut, wie das Werk entstanden ist. Jetzt spielt die 1. Mannschaft von Zollikon gegen das Promi-Team Laureus, wo auch Bob-Weltmeister Ivo Rüegg neben Abfahrtsweltmeister Urs Lehmann, dem Präsidenten der Laureus-Stiftung, mitspielen. Der Zolliker Jürg Zeier schaut aufmerksam zu. Er hat in den Sechzigern beim FCZ mit Klaus Stürmer, Köbi Kuhn und Rosa Martinelli mitgespielt und hat auch die 1. Mannschaft von Zollikon trainiert. «Die modernen Kunstrasen sind wirklich top», erläutert Zeier, früher sei das Verletzungsrisiko noch gross gewesen, beim Tackling habe man offene Beine riskiert. Der Zolliker Rasen sollte 20 Jahre halten, praktisch ohne Pflege. Und man könne auch bei starkem Regen spielen. Peter Widemann, alteingesessener Zolliker, hat Spass am Anlass und trifft viele alte Bekannte aus seiner SCZ-Zeit. Er war lange Jahre Junioren-Trainer und wartet, bis die Würste gar sind. Die Wartezeit verkürzt er sich mit einem Bier und «Weisch-no-Geschichten» mit alten Kollegen. Übrigens: Wurst und Bier, offeriert vom Zolliker Gewerbe, finden regen Zuspruch. Und der SC Zollikon fegte das Laureus-Team mit 6:0 vom Platz. Ob da der Heimvorteil mitgespielt hat?
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