In diese Länder sollten Sie 2020 nicht reisen
Sicherheit, medizinische Versorgung, Verkehr: Karten zeigen, wo Ferien und Geschäftsreisen im kommenden Jahr gefährlich sind.
Politische Unruhen, Terror, Umweltkatastrophen, Krankheiten: Es gibt einige Gründe, warum das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) immer wieder vor Reisen in gewisse Länder warnt. Welche Orte Touristen und Geschäftsreisende im kommenden Jahr meiden sollten, zeigt die heute veröffentlichte «Travel Risk Map».
Die Karte wird von den zwei Sicherheitsdienstleistern International SOS und Travel Risk Management Council herausgegeben. Für 2020 rechnen sie mit deutlichen Verschlechterungen, vor allem, was die politische Gewalt, soziale Unruhen und Kriminalität betrifft. Gefährlicher als im laufenden Jahr werden Reisen in Regionen beziehungsweise Städten in Burkina Faso, Kongo, Libyen, Moçambique in Afrika sowie Belize und Honduras in Mittelamerika.
Sehr hoch ist das Sicherheitsrisiko in Ländern wie Afghanistan, dem Irak und Somalia, aber auch rund um die Grenze zwischen Ägypten und Israel sowie im Osten der Ukraine. Ein hohes Risiko weisen zahlreiche Orte auf, die bei Schweizer Touristen beliebter sind: etwa Teile von Tunesien, Indien und Burma, von den Philippinen und von zahlreichen mittelamerikanischen Ländern, darunter Mexiko.

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Im nördlichen Teil Südamerikas wird das Sicherheitsrisiko als mittel eingestuft. Das Gleiche gilt für grosse Teile Afrikas und Südostasiens sowie für Russland und die Türkei. In Nordamerika, Westeuropa, Australien und Neuseeland ist das Risiko tief. China fällt ebenfalls in diese Kategorie, auf Hongkong allerdings trifft das momentan nicht wirklich zu. Immer mehr asiatische Fluglinien streichen wegen der gewalttätigen Proteste ihre Flüge in die südchinesische Stadt. Die Swiss verkehrt vorerst planmässig. «Wir führen unsere Flüge nach Hongkong ganz regulär durch, verfolgen allerdings die Entwicklung», sagt sie auf Anfrage.
Absolut ungefährlich sind Ferien nur in elf Ländern, alle befinden sich in Europa und Ozeanien: Dänemark, Finnland, Grönland, Island, Luxemburg, die Marshallinseln, Norwegen, Palau, Slowenien, Tuvalu – und die Schweiz. An diesen Reisezielen ist die Kriminalitätsrate sehr niedrig, es gibt weder nennenswerte politische Gewalt noch soziale Unruhen oder gezielte Gewalt gegen Ausländer. Die Sicherheits- und Rettungsdienste arbeiten effektiv, und die Infrastruktur ist solide.
Gut informieren sollten sich Touristen über Länder mit einem «variablen Gesundheitsrisiko».
Für 2020 rechnen die Experten mit steigender Tendenz von Naturkatastrophen, die Gefahrengebiete seien allerdings schwer vorhersagbar. Dafür zeigt die «Travel Risk Map», wie hoch die gesundheitlichen Risiken weltweit sind. Dafür wurden unter anderem folgende Faktoren analysiert: Verbreitung von Infektionskrankheiten, Standard der medizinischen Notfallversorgung, Verfügbarkeit von Medikamenten sowie sprachliche und administrative Barrieren.
Besonders gross ist das Gesundheitsrisiko in Afrika, wo zahlreiche Länder in die höchste und zweithöchste Kategorie fallen. In Westafrika grassiert Malaria, andernorts Ebola. Auch im arabischen Raum, in Nordkorea, Venezuela und Haiti ist die Situation prekär. Gut informieren sollten sich Touristen und Geschäftsreisende über Länder, die ein «variables Risiko» aufweisen. Hier kann die medizinische Versorgung in Grossstädten gut, in ländlichen Gebieten aber dürftig sein. Argentinien, Brasilien oder Russland werden so eingestuft.

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Deutliche Verbesserungen bei den Gesundheitssystemen innerhalb der letzten Jahre gab es in Tunesien, Marokko und osteuropäischen Ländern wie Bulgarien und Rumänien. Das Risiko wird hier als mittel eingestuft. Völlig unbedenklich ist es in Westeuropa, Nordamerika, Japan und Südkorea.
Je nachdem, wie mobil Touristen und Geschäftsreisende unterwegs sind, spielt auch die Verkehrssicherheit eine wichtige Rolle. Diesbezüglich steht Afrika ebenfalls schlecht da, wo nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchschnittlich pro 100'000 Einwohner 26,6 Menschen bei Verkehrsunfällen sterben – so viele wie auf keinem anderen Kontinent.

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Auch in Thailand und Vietnam sind die Strassen alles andere als sicher. Auffällig ist, dass die USA ein höheres Risiko aufweisen als die meisten Länder in Europa. Innerhalb Europas gibt es in Albanien, Bosnien und Montenegro sowie einigen osteuropäischen Staaten mehr Verkehrstote als andernorts.
Ein Grund, diese Länder nicht zu besuchen, ist das aber nicht. Bei solchen Überlegungen spielen das Sicherheits- und das Gesundheitsrisiko – siehe die ersten beiden Karten – eine deutlich wichtigere Rolle. (Lesen Sie hier, wie eine optimale medizinische Reisevorsorge aussieht.)
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