Imposanter Chor, starke Solisten
Über 100 Mitwirkende bestreiten Joseph Haydns eher selten aufgeführtes Oratorium «Die Schöpfung». Am Freitag gelangt es am Menuhin Festival Gstaad im Zelt zur Aufführung. Der «Berner Oberländer» verlost 20 Tickets.
Wenig bekannt sind die Schönheiten von Joseph Haydns Oratorium «Die Schöpfung», das am Freitag, 28. August, um 19.30 Uhr im Festivalzelt Gstaad in seiner Originalversion von 1799 (mit über 100 Mitwirkenden) zur Aufführung gelangt. Dabei besitzt dieses Oratorium – ein wahrer Höhepunkt im Werk des österreichischen Komponisten – im Überfluss davon. Paul McCreesh, einer der grössten Spezialisten für die Historische Aufführungspraxis, wird die Gabrieli Choir, Consort and Players dirigieren. Es handelt sich um eine in der Geschichte des Menuhin Festivals einmalige Co-Produktion mit den berühmten BBC Proms aus London und dem Festival La Chaise-Dieu in Frankreich. Der «Berner Oberländer» verlost dabei 10 x 2 Tickets (siehe Kasten). Welle der Begeisterung Haydns «Schöpfung» bewegt sich zwischen Aufklärung, Volkstümlichkeit und Erhabenem. Das kompositorische Resultat setzte sich aus harmonischen Kühnheiten und unaufgelösten Dissonanzen zusammen. Das Publikum zeigte sich erschüttert. Im positiven Sinne. Denn die «Schöpfung» sorgte für eine Welle der Begeisterung. Die Musik stand nicht mehr allein im Dienste göttlicher Repräsentation, sondern zeichnete die Bilder der Schöpfungsgeschichte vor dem inneren Auge der Zuschauer in farbigen Tonmalerien nach. Einer der Erfolgsgründe des Werks dürfte die starke Gestaltungskraft bei der musikalischen Darstellung der Natur sein. Sie versetzte die Zuhörer in eine Welt des Erhabenen –ein Zustand, der um 1800 als Ideal einer ästethischen Erziehung des Menschen empfunden wurde. Neue Chor-Behandlung Der entscheidende Faktor für den fulminanten Erfolg der «Schöpfung» dürfte aber die neuartige Behandlung des Chores gewesen sein. Arien und Rezitative werden quantitativ bemessen zugunsten der Chöre zurückgedrängt. Die Palette an Klangfarben und musikalischem Ausdruck bewegt sich zwischen leichtfüssig schwingendem Gotteslob und gewaltigen Huldigungschören, die das Publikum mitrissen. Es sah darüber hinweg, dass die Handlung alles andere als dramatisch ist und tragische Konflikte in der «Schöpfung» ebenso fehlen wie auch die üblichen Katharsis-Effekte (seelische Reinigung etwa durch erschütternde Wirkung). Die drei Solisten Weitere Mitwirkende der Aufführung in Gstaad sind die schwedische Sopranistin Camilla Tilling, der englische Tenor Mark Padmore und der deutsche Bass Dietrich Henschel.pd/sp Freitag, 28. August, 19.30 Uhr, Festival-Zelt Gstaad. Joseph Haydns Oratorium «Die Schöpfung». Mit dem Gabrieli Choir, Consort and Players. Leitung: Paul McCreesh. >
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch