Impfhelfer getötet
In Pakistan sind sechs Menschen getötet worden, die Kinder gegen Polio geimpft hatten. Die Ablehnung gegen Impfungen im Land ist gross, das Misstrauen verschärfte sich durch die Mission gegen Osama bin Laden.

In Pakistan sind sechs einheimische Mitarbeiter einer Impfkampagne gegen Kinderlähmung erschossen worden. Unbekannte töteten in Karachi vier Frauen und einen Mann, die im Auftrag des Gesundheitsministeriums der Provinz Sind Anti-Polio-Impfungen vornahmen.
Das Ministerium habe daraufhin die am Montag begonnene Kampagne ausgesetzt, berichtete ein Polizeisprecher. Zudem wurden in Mathra, einem Vorort von Peshawar im Nordwesten Pakistans, zwei Krankenschwestern angegriffen, die an der landesweiten Impfkampagne teilnahmen.
Die eine Frau sei schwer verletzt worden und später im Spital gestorben, sagte der Polizeisprecher. Ihre Schwester habe leichte Verletzungen erlitten.
In Pakistan lehnen noch immer tausende Eltern eine Impfung ihrer Kinder gegen die Kinderlähmung ab, die mittlerweile nur noch in drei Ländern auf der Welt verbreitet ist. Grund für die Ablehnung der Impfung sind Vorbehalte gewisser Geistlicher und islamistischer Aufständischer.
Osama-Mission verschärft Misstrauen
Im Juni hatte der Taliban-Kommandeur im Stammesgebiet von Nord-Waziristan jede Impfung auf «seinem» Gebiet untersagt. Er verdächtigte die Mitarbeiter der Kampagne, Spione zu sein. Verschärft wurde das Misstrauen noch durch eine falsche Impfkampagne des US-Geheimdiensts im März 2011 in Abbottabad.
Der Einsatz in der nordpakistanischen Garnisonsstadt sollte dazu dienen, DNA-Proben von der Familie des Al-Kaida-Führers Osama bin Laden zu bekommen, der dort vermutet wurde. Die Proben bestätigten den Verdacht, woraufhin am 2. Mai 2011 ein US-Sondereinsatzkommando dort landete und Bin Laden tötete.
Ende Mai wurde der Pakistaner Shakeel Afridi zu 33 Jahren Haft verurteilt, weil er an der angeblichen Impfkampagne teilgenommen hatte.
SDA/kle
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