«Im Wasser werde ich sowieso nass»
Am Samstag fand zum ersten Mal der River Surf Jam statt. 19 Surfende aus der ganzen Schweiz sowie 2 aus Deutschland und England kämpften bei der Mühleschleuse um den Sieg.
Der gelegentliche Regen am Samstagnachmittag hielt die zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer nicht davon ab, den spektakulären Surfwettbewerb an der Mühleschleuse in Thun mitzuverfolgen. Neben interessierten Zuschauern sowie Freunden der Teilnehmenden verweilten so auch etliche Passanten spontan länger auf der Brücke zu Mühleplatz und schauten sich einen Teil des Contests mit an.
«Als Surferin ist mir egal, ob es regnet oder ob die Sonne scheint – ich werde im Wasser ja sowieso nass», sagte die Zürcher Flusssurferin Rahel Brunner (35), die eine von 21 Teilnehmenden dieses ersten River Surf Jam in der Thuner Innenstadt war. Natürlich sei es schöner, bei Sonnenschein zu surfen, aber Spass habe sie eigentlich bei jedem Wetter.
Trotz Regentag ein Erfolg
OK-Präsident Sandro Santschi und sein Team mussten aber flexibel bleiben: «Aufgrund des Regens stieg die Wassermenge an der Schleuse kontinuierlich an – wir wollten möglichst mit allen Runden durch sein, bevor die Bedingungen zu gefährlich wurden.»
Dank der Spontanität der vier Bands waren die kleinen Programmänderungen jedoch kein Problem, sagte Santschi, der am Samstag selbst auch auf dem Surfbrett stand. «Zudem hatten wir viel mehr Publikum, als wir bei diesem garstigen Herbstwetter erwartet haben – aus unserer Sicht war der Anlass ein Erfolg!»
Ökologische Alternative
Auch der Thuner Lukas Oester (27) war mit am Start. Er ist vor zehn Jahren dem Surfsport verfallen – ob Flusssurfen oder im Meer – und meinte: «Dieses Event ist eine super Gelegenheit, Leuten aus der Region unsere Leidenschaft näherzubringen. Surfen kennt man sonst vor allem im herkömmlichen Sinne als Aktivität im Meer, aber die Szene um die Flusssurfer wächst kontinuierlich an – und auch der Frauenanteil wächst.»
Für Lukas Oester stand am Samstag aber ganz klar der Spass im Vordergrund, verbissenen Konkurrenzkampf gebe es bei so einer Veranstaltung eigentlich nie. Auch der Aargauer Jan Schenk, der seit etlichen Jahren immer wieder auf dem Surfboard steht, liebt das Flusssurfen: «Ich finde es vor allem cool, weil es ökologisch ist. Du musst nirgendwo hinfahren oder sogar fliegen und kannst quasi vor der Haustür auf die Welle!»
Neben der Mühle- und der Scherzligschleuse in Thun gibt es nur noch in Bremgarten eine kostenfrei zugängliche und natürliche Welle, in Zürich lässt sich zwar auf der City Wave ebenfalls surfen, doch dies nur gegen eine Gebühr.
Einige weitere Wellen sind sogenannte Hochwasserwellen und dementsprechend nicht ganzjährig vorhanden. Jan Schenk hofft, dass Anlässe wie der River Surf Jam in Thun dazu beitragen, mehr Projekte zum Bau von natürlichen Wellen in der Schweiz zu realisieren.
Aussergewöhnliche Kulisse
Passantin Maria Mathys (70) aus Thun, die kurzfristig durch eine Zeitschrift vom Event erfahren hatte, beobachtete die Surfenden: «Es ist faszinierend zum Zuschauen! Die Kulisse mitten in der Innenstadt ist aussergewöhnlich, und hier so viele Leute mit Surfbrett unter dem Arm zu sehen hat mich neugierig gemacht, genauer hinzusehen.»
Neben einer Surfbörse gab es zudem Yogasessions, und auch die vier lokalen Liveacts, die die Wartezeiten zwischen den Heats verkürzten, kamen beim Publikum gut an.
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