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Zeitungskiosk im alten Bahnhof Bern, Rettungsinsel und Anlaufstelle im Kleinkrieg der Alltäglichkeiten. Frische Informationen, ein wenig Zuckerzeug, Tabakwaren.
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Unterwegs im Alltag sind Menschen meistens in Eile. Viele fürchten, zu spät zu kommen oder etwas zu verpassen. Dabei laufen sie über Strassen, durcheilen Bahnhofshallen, vorbei an Plakaten und anderen Menschen, die es ebenso machen. Sie achten wenig darauf, und dabei fehlt den meisten dauernd irgendetwas, wenn sie unterwegs sind. Nicht mehr als ein Tischchen oder ein Schirmchen sind nötig, damit die Leute gerne stehen bleiben. Hat man einige Zeitungen oder etwas zu essen im Angebot, sehen sie sich für ein Weilchen etwas an. Dann gehen sie auf einmal weiter, als wären sie nie da gewesen, oder kaufen etwas, bevor sie wieder davoneilen.
Im Jahr 1914 gab es noch keine Einkaufsmöglichkeiten in der Bahnhofshalle, ausser einem winzigen Buchladen. Dieser alter Zeitungskiosk im alten Bahnhof um 1937, war der erste.
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Aufnahme vom April 1942. Leider ist die Qualität nicht besonders gut. Reklamen von Bayer und Lindt- Schokolade.
Carl Jost, StAB FN_Jost_N_4411
Bahnhof Bern im Juli 1943, Ansichtskarten, wohlsortierte Presse, ein freundliches Gesicht und im Hintergrund die erstaunliche Bahnhofshalle. Sie wurde 1970 abgebrochen.
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Was Menschen in Kiosken suchen, ist vermutlich ein kleiner Moment für sich selber. Klein trifft klein. Kioske sind beiläufige Bekanntschaften. Unkompliziert. Nichts ist wirklich wichtig. Man kauft ein wenig Tabak, der sich bald in Rauch auflösen wird, einen Kaugummi, der schnell keinen Geschmack mehr hat. Schuld ist niemand. Man wechselt ein paar standardisierte Worte, bekommt manchmal ein winziges Lächeln. Dann machen sich Kundinnen und Kunden mit ihrem kleinen, kurzen Glück davon, sind froh, nun eine frische Zeitung unter dem Arm zu haben oder ein Bonbon im Mund. Hat man es denn nicht gut?
Kinder stürmen 1949 einen Kiosk in der Bahnhofshalle Bern.
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Ein Jahr später hat sich der Kiosk verändert, steht aber an der gleichen Stelle.
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Im Jahr 1950 hat Chocolat Tobler im Bahnhof werbemässig dominiert. Hinter den Kiosken befindet sich die Gepäckaufgabe mit Gepäckloge, Waage und Zollrevision.
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Dann ist plötzlich im Bogen zwischen den beiden Kiosken eine Mauer hochgezogen, und die alte Uhr tickt nicht mehr frei hängend. Unübersehbar hat unter der Uhr sich eine Wechselstube eingerichtet.
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Fast alles blieb auf diesem Bild beim Alten, aber die Zeit stellt sich anders dar, auch auf der neuen Bahnhofsuhr. Es ist der 26. April 1951, 15 Uhr und 45 Minuten.
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1939 im Sommer warten Verkäuferinnen auf Kundschaft und blicken in die Bahnhofshalle. Für kältere Tage ist unter dem Verkaufstresen der Radiator bereit.
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Wie anders bei Nacht.
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Kiosk als Treffpunkt. Über Öffnungszeiten ist nichts bekannt.
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Gesamtsicht der Schalterhalle am 1. Juli 1944.
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Bald ergänzten Automaten das Angebot. Oben Zigaretten, unten Pfefferminzrollen und Schokoriegel. Was immer frau sich aussuchte, es kostete alles genau 20 Rappen, beziehungsweise Cents, wie angeschrieben ist.
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Ein Vorläufer von Treffpunkt und Loeb-Egge in der Vorhalle des alten Bahnhofs Bern im Juni 1954.
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Kiosk auf Rädern, mobil um die Kunden im Zug zu erreichen. Service public von August 1950.
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Kiosk im Automaten. Wie herrlich so ein Schluck gekühlte Milch im Juni 1962. Tetra-Pak passte damals noch zum Namen.
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Kiosk im April 1951.
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Auf den Bildern atmet man die Atmosphäre in dieser Bahnhofshalle und vermisst sie.
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Es gab auch Automaten für immaterielle Freuden. Neben dem Münzschlitz pries sich das Angebot an als: Fremde Schicksale, Fremde Länder, Menschen und Tiere, Tagesneuigkeiten etc. Heute lief: Charlot im Kurbad. Preis für das Vergnügen: 20 Rappen.
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Thun um 1960: Da konnte man aus dem Vollen schöpfen. Legendärer Kiosk vis-à-vis vom Hauptbahnhof Thun, bei der Schiffsanlegestelle. Auf dem Bild möglicherweise eine der Valentini-Schwestern, jahrzehntelang die Halterinnen des Kiosks. Der Kiosk heisst noch heute Valentini.
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Zeitungskiosk im Hauptbahnhof Thun um 1960.
Johnny Dubach, Stadtarchiv Thun SAT_3_15_S_10-80952_2
Auch ein Becherchen Wasser konnte Wunder wirken. Es war bei einem Automaten zu haben für 10 Rappen.
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Kiosk nicht nur als Arbeitsort, sondern auch als Lebensraum. Frau Balsiger und Fräulein Christen im Kiosk Biechi.
Walter Nydegger, StAB FN Nydegger 1803_01
Kiosk und Zeitungsverkäufer beim ehemaligen Tramhäuschen auf dem Bahnhofsplatz 1943. Ein kleiner Baldachin.
Walter Henggeler, photopress/key
1946 stand dieser Kiosk auf dem Waisenhausplatz. In der Auslage Früchte und davor steht ein voller Papiersack.
Martin Hesse, Burgerbibliothek Bern FN_K_A_941_25
Einfache Formen des Kiosk im Einsatz auf dem Märit auf dem Waisenhausplatz.
Martin Hesse, Burgerbibliothek Bern FN.K.A.1059
«Anleitung: 1. Suchen Sie auf nebenstehendem Verzeichnis das Ziel ihrer Reise. 2. Werfen Sie 20 Rp. in den Schlitz mit der gleichen Nummer wie der gesuchte Bahnhof. 3. Ziehen sie mit dem entsprechenden Griff den Fahrplan heraus. – Dieser 20 Rp.-Fahrplan enthält die Bahnverbindungen zwischen hier und Ihrem Ziel, sowie die wichtigsten Anschlüsse nach anderen Orten».
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Kiosk am Bahnhof von Gümligen irgendeinmal zwischen 1932 und 1941, verdeckt vom Stationsvorsteher. Hier zeigt tatsächlich genau die gleiche alte Bahnhofsuhr, wie in jenen Jahren im Berner Bahnhof, die Uhrzeit an.
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Bahnhofszene 1933 in Bern. Die Anzahl der Zeitungstitel ist beeindruckend und verlockend. Besondere Stimmung.
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Supplement – Ausnahmsweise Farbbilder
Der alte Bahnhof plötzlich ziemlich gegenwärtig. Wie voll und eng es dort im Juni 1960 geworden ist. Oder sind es nur die Reklamen?
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Der Kiosk beim alten Bahnhof von Münsingen im Jahr 1982, wo wir als Kinder und Schüler unser Sackgeld verprassten.