Im Aatal will der Regierungsrat keine doppelspurigen Gleise
Der Regierungsrat räumt ein, dass das Bahnangebot im Oberland bald nicht mehr ausreicht. Den Ausbau der Strecke im unteren Aatal erachtet er aber als zu teuer.
Von Manuel Reimann Die Kantonsregierung hat auf eine Anfrage der SP-Kantonsräte Peter Anderegg (Dübendorf) und Marcel Burlet (Regensdorf) zum Bahnausbau im Oberland geantwortet. Die beiden Kantonsräte wollten wissen, warum der Bahnausbau im Oberland auf die lange Bank geschoben werde. Dabei geht es vor allem auch um den Ausbau der Strecke Uster–Aathal auf Doppelspur. In der Antwort heisst es, dass das Angebot im Aatal durch die Einführung der neuen S 15 im Jahr 2007 bereits deutlich verbessert worden sei. Zudem würden im Oberland Reisende auf dem Korridor Effretikon–Wetzikon im Zuge der vierten S-Bahn-Teilergänzungen ab 2015 eine merkliche Verbesserung erfahren. Keine wirksame Lösung Der Zürcher Regierungsrat räumt aber ein, dass das Angebot auf diesem Korridor in den Hauptverkehrszeiten auch nach Einführung der vierten Teilergänzungen mittelfristig aber nicht mehr der Nachfrage genügen würde. Es konnte nämlich keine wirksame Lösung für zusätzliche Entlastungszüge mit vertretbarem Kosten-Nutzen-Verhältnis gefunden werden. Die Eisenbahnverbindungen durchs Glattal und Oberland gehören zu den bestfrequentierten regionalen Bahnstrecken der SBB. Vor allem in Spitzenverkehrszeiten sind die Züge sehr gut besetzt, mitunter gar überfüllt. Die Einführung der neuen S 15 als Ergänzung zur S 5 brachte zwar im unteren Aatal eine gewisse Entlastung, zugleich aber wurde dieses neue Angebot ein Opfer seines Erfolgs. Denn der nun angebotene Viertelstundentakt führte zu noch mehr Bahnreisenden auf der Achse Oberland–Uster–Zürich. Kosten von 180 Millionen Der Kantonsrat schreibt, man habe den Doppelspurausbau auf dem Abschnitt Uster–Aathal eingehend untersucht. Die Höhe der Investitionen stünde aber «in keinem Verhältnis zum Nutzen». Insgesamt würde der Ausbau 180 Millionen Franken kosten, dabei eingerechnet sind flankierende Massnahmen ausserhalb des Korridors. Auf die Frage der Kantonsräte, wie sich der Regierungsrat einen nächsten Schritt zur Entschärfung der Kapazitätsengpässe zwischen Zürich und Wetzikon vorstellt, schreibt dieser, längerfristig seien «insbesondere im Korridor Rapperswil/Hinwil–Wetzikon–Uster–Zürich weitere Massnahmen notwendig». Eine erneute Taktverdichtung und auch eine zusätzliche S-Bahn-Verbindung ins Oberland sind für den Regierungsrat ohne den Ausbau des Nadelöhrs im unteren Aatal auf Doppelspur nicht umsetzbar.
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