Igors Clique randaliert weiter
In Schüpfen werde auch ohne Igor L. «Seich» gemacht, sagt Gemeindepräsident Ueli Hunziker. Um den Vandalismus einzudämmen, sollen am Bahnhof Videokameras und eine hellere Beleuchtung installiert werden.

Knapp einen Monat ist es her, seit Igor L.* von der Polizei abgeholt und in eine Anstalt gebracht wurde. Zurzeit befindet sich der 22-jährige Schüpfener noch in dieser geschlossenen Institution im Kanton Bern. Er wird sich in nächster Zeit vor Gericht verantworten müssen.
Igor L. schlug am 18.August den Wirt des Restaurants Löwen in Schüpfen mit einem Metallaschenbecher spitalreif. Er terrorisierte die Gemeinde schon zuvor seit Jahren. Am 27.August verhängte Regierungsstatthalter Gerhard Burri gegen den Schläger einen fürsorgerischen Freiheitsentzug (FFE) auf unbestimmte Zeit.
Voruntersuchung läuft
Dieser Freiheitsentzug kann jedoch nicht ewig dauern. Ziel der Behörden ist es gemäss Burri, dass zwischen dem FFE und den strafrechtlichen Massnahmen keine Lücke entsteht. «Es hängt jetzt vom Strafrichter ab, wie es mit Igor L. weitergeht», sagt Burri. Beim Untersuchungsrichteramt Seeland gibt man sich verhalten. Zur laufenden strafrechtlichen Untersuchung will sich die zuständige Untersuchungsrichterin Silvia Hänzi nicht äussern. Fakt ist: Igor L. hat über 20 Anzeigen am Hals. Er wird sich voraussichtlich wegen Körperverletzung, Tätlichkeiten und Sachbeschädigung vor Gericht verantworten müssen.
Weiterhin «Terror»
Hunziker atmet nach der Festnahme von Igor L. zwar auf. So richtig erleichtert ist der Gemeindepräsident aber nicht. «Igor L. war Teil einer Clique. Und diese Leute haben sich nicht durch das Wegsperren ihres Kollegen von einem auf den anderen Tag verändert.» So werde in der Gemeinde weiterhin «Seich gemacht». Die Broncos patrouillieren noch bis im Oktober an den neuralgischen Punkten in Schüpfen. Zum Rapport des Sicherheitsdienstes vom letzten Wochenende sagt Hunziker nur so viel: «Es besteht sicher nach wie vor Handlungsbedarf.» Das führte auch ein Vorfall von vorletzter Woche deutlich vor Augen: Vandalen haben beim Schulhaus Schüpfen Eier an die Wand geworfen und mit Messern oder Schlüsseln das Wort «Terror» eingeritzt.
Videokameras und Licht
Ob der Vertrag mit den Broncos verlängert wird, entscheidet der Gemeinderat dieses Jahr neu. Auch die Bestrebungen der Behörden, unter dem Motto «Schüpfen schaut hin» Massnahmen gegen den Vandalismus auszuarbeiten, laufen weiter. Im Frühjahr fand ein erster offizieller Infoanlass statt; im Oktober wollen sich die Arbeitsgruppen wieder treffen.
Erste Ideen nehmen Form an. So will die Gemeinde beim Bahnhof Videokameras installieren und in der Unterführung eine bessere Beleuchtung montieren. Der Gemeinderat werde sich diesbezüglich bald an die SBB wenden, sagt Hunziker. «Wir sind auf dem richtigen Weg. Wichtig ist, dass wir nicht tatenlos herumsitzen.»
*Namen der Redaktion bekannt.
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