IG kritisiert die Geldverteilung
Die IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland kritisiert, dass die Spital STS AG das Neubauprojekt in Zweisimmen sistiert habe, während am Standort Thun investiert werde.

«Derweil die STS AG in Zweisimmen das Neubauprojekt sistiert, wird in Thun munter weiter ausgebaut», schreibt die IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland in einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung.
Darin listet die IG die Investitionen auf: «Im Januar wurde damit begonnen, den Bettentrakt von 160 auf 190 Betten zu erweitern. Für diese Sanierung wurden insgesamt rund 42 Millionen Franken budgetiert. Am 16. Oktober wurde der sanierte und umgebaute Operationsbereich des Spitals Thun offiziell in Betrieb genommen. Die Kosten des Projekts in Thun belaufen sich auf 14,5 Millionen Franken.»
Defizit «künstlich erhöht»
Weiter schreibt die Interessengemeinschaft, dass der Planungskredit für das Neubauprojekt in Zweisimmen bereits im Jahre 2016 mit einem Abschreibebetrag von 2,8 Millionen Franken der Jahresrechnung Zweisimmen belastet worden sei, wie die Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) nun festgestellt habe. Dadurch sei das Defizit des Spitals Zweisimmen künstlich um 2,8 Millionen Franken erhöht worden. «Die IG Spitalversorgung fragt ein weiteres Mal, ob ein Neubau wirklich jemals Ziel der STS AG war und ist», heisst es weiter.
Kein Kommentar
«Die Spital Simmental Thun Saanenland AG hat die Medienmitteilung der IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland zur Kenntnis genommen, wird diese aber nicht kommentieren», lautet die kurze Antwort von Marie-Anne Perrot, Leiterin Kommunikation und Marketing.
«Die IG Spitalversorgung fragt ein weiteres Mal, ob ein Neubau wirklich jemals Ziel der STS AG war und ist.»
Sie verweist auf das Gespräch zwischen der GEF und der Spital STS AG vom vergangenen Freitag, bei dem das weitere Vorgehen bei der Suche nach einer Lösung für das Spital Zweisimmen festgelegt wurde. Der Lead liege für dieses Dossier bei der GEF, so Perrot. Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) hatte wiederholt zugesichert, dass die medizinische Grundversorgung im Simmental-Saanenland sichergestellt werden solle.
Um dieses Ziel zu erreichen, hatte Schnegg auch die Übernahme des Spitals Zweisimmen durch private Betreiber ins Spiel gebracht (wir berichteten). Nach dem Treffen vom Freitag stellte er jedoch nochmals klar, dass dies nur eine von mehreren Möglichkeiten sei. Auch eine Kombination verschiedener Möglichkeiten sei denkbar. Aber: «Unser Hauptpartner bleibt die Spital STS AG.» Ende Dezember/Anfang Januar wollen Schnegg und die Spitalbetreiber ein Zwischenfazit präsentieren.
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