Ideenwettbewerb für Umgestaltung des Viehmarktplatzes
Ein Thuner Planungscenter regt an, auf dem Viehmarktplatz eine Arena zu errichten. Die Stadt hält sich zur Idee noch bedeckt.

Aufmerksamen Zeitungslesern kommt die Idee bekannt vor: Anfang Monat hatte Marco Bercher, Projektleiter bei der Rossi Swisstechnik GmbH, einem Thuner Planungscenter für Industrie und Gewerbe, auf der TT-Forumsseite angeregt, den aus seiner Sicht «toten» Viehmarktplatz besser zu nutzen. Bercher schwebt dabei aber kein neues Car-Terminal vor, er hegt ganz andere Pläne. «Wäre es nicht schön, wenn auch die alte Stadtmauer für einen Zweck, den sie echt verdient, benötigt würde?», schrieb Bercher damals. In der Folge schlug er vor, auf dem Platz vor der Mauer eine Art Open-Air-Arena mit historischer Hintergrundkulisse zu realisieren.
Bercher hat die Idee der Firma auf Anfrage noch etwas konkretisiert: «Es soll früher an dieser Stelle wirklich einmal ein Theater gegeben haben. Mit der Arena könnten wir die Idee wieder aufleben lassen.» Allerdings soll sich der Nutzen der Arena nicht bloss auf kulturelle Zwecke beschränken. «Hochzeitsapéros, Flohmärkte oder Veranstaltungen für Kinder wären ebenso naheliegend», so Bercher.
Genaue Kosten noch unklar
Über die genauen Kosten eines solchen Projekts haben sich die Urheber der Idee bislang noch keine Gedanken gemacht. Eine allfällige Realisierung sei indes aber keine Hexerei. «Es gäbe einen Aushub, wir müssten die Arena unterkellern, die Stufen machen und das wäre es auch fast schon», erklärt Marco Bercher. Laut eigenen Angaben wurde der Swisstechnik-Projektleiter in den letzten Wochen mehrfach positiv auf die Arena-Idee angesprochen.
Auf der Arena behaften lässt sich Bercher indes nicht. «Es wäre natürlich toll, wenn unser Input den Anstoss zu einem Ideenwettbewerb in der Bevölkerung geben könnte», meint Bercher, der selbst gespannt ist, welche andere Nutzungsoptionen für den Viehmarktplatz in den Köpfen der Thunerinnen und Thuner schlummern.
Aeschbacher eher skeptisch
Was sagen aber Direktbetroffene und die Stadt Thun zum Vorschlag Arena? «Wir haben die Idee im Vorstand noch nicht diskutiert. Persönlich bin ich aber eher skeptisch», sagt IGT-Präsident Patrick Aeschbacher. Er begründet seine Haltung damit, dass die Arena an einer äusserst verkehrsintensiven und «von Fussgängern nicht sehr gut frequentierten» Strasse vorbeiführen würde. Handkehrum zeigt sich der IGT-Präsident aber offen, auf einem umgenutzten Viehmarktplatz hin und wieder Events durchführen zu lassen.
Aeschbachers Idealvorstellung ist dagegen eine andere: «Ich denke, dass eine kombinierte Nutzung mit mehr Platz für Cars sowie zusätzlichen Kurzzeitparkplätzen für Personenwagen am besten ist.» Dazu müsste das Metallpodest verkleinert oder ganz entfernt werden. Zudem begrüsst Aeschbacher die Idee öffentlicher WC-Anlagen in unmittelbarer Nähe des Platzes.
Moser: «Nicht prioritär»
Vorerst noch nicht zur Arena äussern möchte sich Gemeinderätin Jolanda Moser (FDP). «Thun hat zurzeit viele andere offene Baustellen. Das Thema Viehmarktplatz hat nicht erste Priorität», erklärt die Vorsteherin der Abteilung Bau und Liegenschaften. Der Gemeinderat werde sich aber im Rahmen der Beantwortung der Motion von SP-Stadträtin Ursula Stöckli zu Wort melden. Die Motion , die an der Stadtratssitzung vom 24. Juni eingereicht wurde, fordert Massnahmen, um den Viehmarktplatz attraktiver zu gestalten und eine erweiterte Nutzung zu ermöglichen.
Thuner Tagblatt/gbs
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