Kinder über Corona«Ich kann im Moment nicht so oft abmachen, das nervt»
Schwimmen, Kino, Fussball: Vieles, was Kinder gerne machen, ist im Moment gestrichen. Stadtberner Mädchen und Buben erzählen, was das für sie bedeutet.

Gerade jetzt, wo die Tage kürzer werden und die Temperaturen kühler, fallen viele Freizeitaktivitäten für Kinder weg. Dazu kommen Lehrerinnen und Lehrer, die Masken tragen. Und Eltern, die sich Sorgen machen – um den Job, um die Grosseltern, darum, wie es in den nächsten Monaten weitergehen soll.
Was macht das mit Kindern? Vor einem halben Jahr haben wir sechs Stadtberner Modi und Giele gefragt, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. So geht es ihnen heute:
Lucie (5)

Es ist komisch, dass meine Kindergärtnerinnen eine Maske tragen. Ich bin froh, dass ich das nicht tun muss.
Dass ich im Moment nicht ins Ballett und nicht in den Schwimmkurs kann, macht mir nichts aus. Doch, doch, ich gehe eigentlich gerne hin. Aber im Moment ist es auch okay so.
Ich hoffe, dass Corona bald vorbei ist.
Elina (7)

Es stört mich nicht, wenn meine Lehrerin eine Maske trägt. Es ist nicht viel anders im Unterricht als sonst, ausser dass ihr Mund verdeckt ist.
Wegen der Corona-Massnahmen kann ich nicht Schlittschuh laufen gehen. Dabei manche ich das sehr gerne. Ich bin auch etwas traurig, dass ich nicht in den Schwimmunterricht kann. Manchmal ziehe ich eine Maske an, wenn ich in ein grosses Kaufhaus wie das Westside gehe. So fühle ich mich sicherer.
Ich denke, das Virus wird noch ein Weilchen bleiben. Aber irgendwann wird wieder alles so sein wie früher.
Manon (7)

Ich finde es blöd, wenn ich unsere Lehrerin nicht so gut verstehe, weil sie eine Maske trägt. Aber schlimm ist es nicht.
Mich stört, dass ich im Moment an viele Orte nicht hingehen kann. Am Mittwochnachmittag zum Beispiel konnte ich nicht in den Filmclub «Die Zauberlaterne», das war schade.
Ich wünsche mir, dass in Zukunft das Coronavirus weggeht. Und dass es keine so schlimmen Krankheiten mehr gibt. Ich hoffe auch, dass ich bald wieder mit den Grosseltern Ausflüge unternehmen kann, wenn sie uns hüten. Das macht mehr Spass, als daheim zu bleiben.
Mayra (10)

Es ist schon ein bisschen komisch, dass alle Lehrer Masken tragen müssen. Man sieht ihre Gesichtsausdrücke nicht so gut. Nur die Augen sind zu sehen, aber manchmal weiss man nicht so recht, ob sie sich jetzt nerven.
Doof ist, dass so viele Veranstaltungen abgesagt werden. Schade ist auch, dass ich den Lehrerinnen und Lehrern nicht die Hand schütteln kann und dass man sich nicht mehr umarmen sollte.
Ich denke, dass die Schulen vielleicht bald zugehen könnten oder dass auch wir jüngeren Schülerinnen und Schüler Masken tragen müssen. Zuerst wird es wohl noch viel schlimmer werden, bevor es besser wird. Doch irgendwann, so hoffe ich, wird Corona eine ganz normale Krankheit sein, vor der man keine so grosse Angst mehr haben muss.
Luc (10)

Ich finde es manchmal blöd, dass wir uns so oft die Hände waschen müssen. Wenn wir am Morgen ins Schulzimmer kommen, nach der Pause und am Nachmittag müssen wir immer zuerst zum Brünneli.
Am meisten nervt mich an Corona, dass ich immer Abstand halten muss zu anderen Leuten, zum Beispiel beim Einkaufen im Migros. Ich finde auch schade, dass die Hallenbäder zu sind. Der obligatorische Schwimmunterricht in der Schule ist cool.
Ich glaube, es wird noch schlimmer mit Corona – mehr Leute werden sich anstecken, und die Regeln werden noch strenger. Das Schlimmste wäre, wenn es nochmals Fernunterricht gäbe. Das fand ich im Lockdown im Frühling sehr aufreibend.
Quentin (12)

Wir müssen seit Montag in der Schule eine Maske tragen. Das ist nicht so cool, aber es ist halt notwendig. Wenn wir das Znüni essen, dann können wir sie abziehen. Natürlich gibt es die, die deshalb extra lange machen mit Essen.
Mühsam finde ich die Maske und dass ich die ganze Zeit Abstand halten muss – auch zu Freunden. Ich kann im Moment nicht so oft abmachen, das nervt.
Ich denke, dass es in den nächsten Monaten noch anstrengend wird, danach wird es besser werden.

Mirjam Comtesse ist Historikerin und arbeitet als Redaktorin im Ressort Bern. Ihre Schwerpunkte sind Bildungspolitik und Religion.
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