«Ich habe stets wie ein Trainer gedacht»
Floorball Köniz ist der Saisonauftakt mit einem 10:3-Sieg gegen Waldkirch St.Gallen geglückt. Im Interview spricht der neue Trainer David Jansson über sein Interesse an der Trainerausbildung und die Ziele mit den Vorstädtern.
Sie gelten als Anhänger des offensiv ausgerichteten Unihockeys. Insofern dürfte Ihnen der 10:3-Erfolg zum Saisonauftakt gegen Waldkirch St.Gallen gefallen haben. David Jansson: Das stimmt, ich war sehr zufrieden mit unserem Spiel. Die Balance zwischen einfachen und schwierigen Pässen war optimal. Wir wollten zu Beginn möglichst einfach spielen, was uns gut gelungen ist. Und in 0ffensiver Hinsicht hat die erste Linie (mit Daniel Calebsson, Dario Wälti und Daniel Danuser, die Red.) überzeugt. Für Sie war es das erste Meisterschaftsspiel als Trainer von Köniz. Der Gegner ging in Führung – waren Sie nervös? Nein, ich hatte gar keine Zeit, um wirklich nervös zu werden. Zudem gelang uns nach dem 0:1 rasch der Ausgleich, und ich spürte, dass wir dem Gegner deutlich überlegen sein werden. Sie haben Manuel Zingg zum Captain bestimmt. Wieso nicht Daniel Calebsson? Wir hatten vorgängig mit Calebsson darüber gesprochen: Er wollte das Captainamt nicht übernehmen, weil er besser spiele, wenn er nicht noch als Teamführer amten müsse. So habe ich mich für Manuel Zingg entschieden. Er bildet mit Stefan Kissling und Philipp Wanner unser Captainteam. Alle geniessen den Respekt des Teams. Sie kennen Calebsson seit Ihrer gemeinsamen Zeit bei Jönköping. War er demnach bei Ihrer Unterschrift in Köniz die treibende Kraft? Daniel war sicher sehr wichtig in diesem Prozess. Ich hatte einige gute Angebote. Nachdem mich Köniz kontaktiert hatte, sprach ich mit «Caleb» und danach war für mich alles klar. Wir sind sehr ähnliche Typen: Was ihm gefällt, gefällt auch mir. Sie sind 29-jährig – ein Alter, in dem einige noch aktiv Unihockey spielen. Sie aber fokussieren sich seit Jahren auf die Trainerausbildung. Woher rührt dieses Interesse? Als ich in Dänemark bei Outlaws tätig war, spielte ich noch aktiv mit und war zudem Assistenztrainer mit sämtlichen Verantwortlichkeiten in den Bereichen Taktik und Spielvorbereitung. Ich konnte auf einer relativ tiefen Leistungsstufe lernen, welche meiner Massnahmen funktionieren. Diese Erfahrung ist sehr wertvoll. Seit ich Unihockey spiele, habe ich stets wie ein Trainer gedacht. Ich besitze ein gutes Gefühl für das Spiel und die Taktik, zudem interessierte mich dieses Thema auch bei meiner Tätigkeit als Journalist. In den Interviews fragte ich oft über Taktiken und Systeme nach. Ich denke, dass ich als Trainer vermutlich mehr Fähigkeiten habe denn als Spieler. Sie hatten vor sechs Saisons eine Spielzeit als Mitspieler von Matthias Hofbauer bei Jönköping absolviert er ist ein toller Spieler und sehr ambitioniert. Kaum war er bei uns im Team, sprach er schon Schwedisch. Die zweite Saisonhälfte lief ihm damals nach Startproblemen auch gut. Er ist ein super Typ. Und er spielt wieder bei Wiler-Ersigen. Welche Schweizer Teams stufen Sie am stärksten ein? Die Tigers und Malans sind stark, Chur ist gut, wir sind auch gut – aber Wiler-Ersigen ist sicher der Favorit. Wiler verfügt über ein breites Kader und kann praktisch drei erste Linien stellen. Das Team ist gut trainiert und hat sich die Erfolge verdient. Ich hoffe, dass wir als «Underdog» etwas bewirken können. Zu den Topteams gehören wir in dieser Saison aber sicher nicht. Köniz hatte gewichtige Abgänge zu verkraften. Welche Ziele haben Sie sich mit dieser Equipe 2009/2010 gesetzt? Ja, Antener, Bill, Ott, Dunkel, das waren alles starke Spieler. Wir haben uns noch keine konkreten Ziele gesetzt und warten jetzt erst einmal drei bis vier Partien ab. Wir wollen sicher die Playoffs erreichen, und dann ist alles möglich. Ich weiss, dass dieser Satz ein Klischee darstellt, aber für mich trifft er in dieser Situation zu. Ich hoffe natürlich, dass wir nach der Qualifikation mindestens in den besten Sechs klassiert sein werden. Sie sprechen bereits gut Deutsch. Wie gefällt es David Jansson in seiner temporären Heimat? Mir und meiner Freundin Johanna gefällt es ausgezeichnet, die Schweiz ist wunderbar. Zudem kann ich noch im 50-Prozent-Pensum für eine Unihockey-Website in Schweden arbeiten. Und mittels Fernstudium möchte ich das Lehrerdiplom erlangen. Diese Vielfältigkeit in meinem Leben mag ich sehr. Interview: Reto Kirchhofer>
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