«Ich habe nicht provoziert»
gestanden hat, äussert sich nun das Opfer Karl Zingrich
«Es ist einiges nicht so, wie es jetzt plötzlich dargestellt wird», sagt Karl Zingrich. Der Wilderswiler war am 15.August nur knapp dem Tod entgangen, nachdem er auf der Terrasse des Restaurants Waldrand in Interlaken von einem 30-jährigen Kosovaren mit einem Messer am Hals und an der linken Hand schwer verletzt worden war. Vor drei Wochen hat der in Untersuchungshaft sitzende Mann seine Tat gestanden. Dies, nachdem er alles abgestritten und sogar zu Protokoll gegeben hatte, ein ominöser Schwarzer habe die Tat begangen. Wie sein Pflichtverteidiger Krishna Müller verlauten liess, sollte das Geständnis für seinen Mandanten strafmildernde Auswirkungen haben: «Auch der Alkohol und die fatale Fehleinschätzung der Lage dürften zu einer Reduktion des Strafmasses führen.» Müller könne sich vorstellen, «dass der genervte Schwinger, der mit seiner ganzen Masse vor einem steht, durchaus als akute Bedrohung erkannt werden kann». Auch wurde Zingrich bereits vorgehalten, er habe die beiden halt auch provoziert. «Ich suchte noch nie Streit» Karl Zingrich will keinen Hass schüren, «aber es gibt einiges klarzustellen. So stimmt es nicht, dass ich die Männer provoziert habe. Ich bin sicher nicht einer, der um Antworten verlegen ist, aber ich suchte noch nie Streit.» Zingrichs Rechtsanwalt Daniel Künzler beruft sich auf alle verfügbaren Augenzeugen, die bestätigten, dass der Wilderswiler Landwirt trotz der Provokationen und Schubsern des Bruders des Täters lange ruhig geblieben, dann aber aufgestanden sei, als dieser ihn mit «Scheiss-Schweizer» betitelte. Mit den Worten «jetz längts» habe er seinem Unmut gegenüber dem Mann Ausdruck gegeben, worauf dessen Bruder das Messer gezogen habe. Für Zingrich und Künzler kann es auch nicht stimmen, dass die beiden Kosovaren zum Zeitpunkt des Konflikts betrunken gewesen sein sollen: «Laut der Augenzeugen waren sie höchstens angetrunken. Ausserdem wäre ein Betrunkener nicht mehr in der Lage, jemandem mit dem Messer derart schnell und genau eine zehn Zentimeter lange und sechs Zentimeter tiefe Wunde in den Hals zu schneiden.» Der Hinweis auf den Alkohol und die Körpergrösse des ehemaligen Spitzenschwingers würden von der Gegenseite bloss verwendet, um die Tat zu entschuldigen. Psychische Schäden hat der 45-Jährige keine erlitten, leidet aber an einer noch immer geschwollenen und permanent schmerzenden linken Hand – für ihn als Linkshänder ein besonderes Handicap. Bruno Petroni>
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