Berner Podcast «Gesprächsstoff»«Wir haben im Kocherpark bis zu 12’000 Spritzen pro Tag abgegeben»
Vor 30 Jahren wurde in Bern die offene Drogenszene im Kocherpark geschlossen. Wie sah es dort vorher aus? Und wie hat sich die Drogenpolitik seither verändert?
Am 31. März 1992 setzten die Berner Behörden der offenen Drogenszene im Kocherpark ein Ende. Die polizeiliche Räumung und die Schliessung des Parks markierten eine Wende in der städtischen Drogenpolitik.
Zuvor war der Kocherpark während rund eines Jahres das Zentrum für den Handel und den Konsum von Heroin und Kokain. Abend für Abend fanden sich dort Hunderte Süchtige ein. An Freitagen und Wochenenden waren es Tausende. Einige Suchtkranke verliessen den Kocherpark kaum mehr. Jeden Tag gab es medizinische Notfälle wegen Überdosen.
Wie funktionierte die offene Drogenszene in Bern bis zu deren Schliessung 1992? Warum entstand sie überhaupt? Und welche Veränderungen in der Drogenpolitik hat der Kocherpark bewirkt?
Die Bernerin Barbara Mühlheim hat ihr Berufsleben der Arbeit mit Süchtigen gewidmet. Die Sozialarbeiterin hat für verschiedene Berner Kontakt- und Anlaufstellen für Süchtige gearbeitet. Im Kocherpark hat sie Aidsprävention betrieben und saubere Spritzen abgegeben.

Sie war Tag für Tag mittendrin. Im Podcast erzählt sie, wie die Berner Drogenszene so gross werden konnte, welche Menschen mit welchen Problemen sie angetroffen hat – und was die Schliessung des Kocherparks bewirkt hat.

Bei der Räumung des Kocherparks vor 30 Jahren war auch Jürg Spori dabei. Er dokumentierte das Geschehen damals als Fotoreporter für die «Berner Zeitung». Wie erlebte er den Einsatz der Polizei? Wie geht er mit Nähe und Distanz um, wenn er viel menschliches Elend abbilden muss?
Das ist Thema in der aktuellen Folge des Podcasts «Gesprächsstoff».

Noah Fend ist Redaktor am Newsdesk und Reporter für tagesaktuelle Themen. Er moderiert zudem den Podcast «Gesprächsstoff».
Mehr Infos@noahfendSibylle Hartmann ist Redaktorin im Ressort Desk/Interaktion und moderiert den Podcast «Gesprächsstoff». Sie hat Medien- und Kommunikationswissenschaften in Fribourg und Schauspiel in Bern studiert.
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