Interview mit Flüchtlingen und Gastfamilie«Ich finde auch in meiner Muttersprache kaum Worte, meine Emotionen auszudrücken»
Wie funktioniert das Zusammenleben von Ukrainern und Schweizern? Wie viel Rücksichtnahme ist notwendig? Und wo hört das gegenseitige Verständnis auf? Eine ukrainische Familie und ihre Zürcher Gastgeber erzählen.

Mehr als 74’000 Ukrainerinnen und Ukrainer haben seit dem Ausbruch des Kriegs in der Schweiz Schutz gesucht. Darunter auch das Ehepaar Dascha Herasimonok und Oleksandr Schkliarow mit ihrem sechsjährigen Sohn Damir. Sie wohnen seit bald neun Monaten bei Regula Weber und Urs Hardegger in einem schmucken Reihenhaus in der Nähe des Zürcher Schaffhauserplatzes. Gemeinsam empfangen sie kurz vor Weihnachten zum Gespräch am Holztisch in ihrem Esszimmer. Die Gastgeber sprechen Deutsch, die Gäste Russisch. Miteinander verständigen sie sich auf Englisch, eher gebrochen. Bisweilen diskutieren und gestikulieren sie wild durcheinander. Auch der kleine Damir beteiligt sich munter – bis er dann doch lieber Lego spielen will.