Hunderte marschieren für Gerechtigkeit durch Bern
Der Berner Ostermarsch stand einmal mehr im Zeichen von Gerechtigkeit und Frieden.
Faires Wirtschaften für eine friedlichere Welt: über tausend Personen haben am Montag am Ostermarsch in Bern für ein gerechteres Wirtschaftssystem demonstriert. Damit würde ein friedlicheres Zusammenleben im globalen Kontext erst möglich.
Der mittlerweile 16. Ostermarsch startete traditionsgemäss im Eichholz an der Aare. Von dort zog die Kundgebung dem Flussuferweg entlang über die Kirchenfeldbrücke zum Münsterplatz. Viele Kundgebungsteilnehmer sorgten mit ihren regenbogenfarbenen Friedensfahnen für Farbtupfer in der ruhigen und bedächtigen Kundgebung.
Faires Wirtschaften für eine friedlichere Welt: Über tausend Personen haben am Montag am Ostermarsch in Bern für ein gerechteres Wirtschaftssystem demonstriert. Video: SDA
Unter den Teilnehmenden befanden sich auch zahlreiche jüngere Leute und Familien. Mit von der Partei war aber auch die 86-jährige Louise Schneider, die den Ostermarsch vor Jahren initiierte und jahrelang mitorganisierte.
Fairness statt Eigennutz
«Unser Wohlstand beruht darauf, dass andere Menschen unter Bedingungen arbeiten müssen, die wir für uns selber nie akzeptieren würden» schreiben die Organisatoren des Ostermarschs auf ihrer Homepage. Konsumgüter würden auf ausbeuterische Art hergestellt und die lokale und globale Umwelt zugunsten einer billigen Produktion verschmutzt und verwüstet.
Wer etwas verkaufe, wolle dies möglichst teuer tun und wer etwas kaufe wolle dies möglichst billig tun. Beides sei nicht gerecht. Lösungen sehen die Ostermarsch-Teilnehmer vielmehr in fairen Preisen für beide Seiten.
«Gerechtigkeit wächst erst dann, wenn wir als KonsumentInnen und ProduzentInnen bereit sind, mehr zu bezahlen als der Markt verlangt beziehungsweise weniger zu fordern als der Markt erlaubt», heisst es auf dem Flyer des diesjährigen Ostermarschs.
Mit dem Ostermarsch wollten die Teilnehmenden der Öffentlichkeit in Erinnerung rufen, dass Gerechtigkeit eine Bereitschaft zum Teilen voraussetzt. Die westliche Welt habe die Möglichkeit, das Wirtschaftssystem mehr in Richtung Gerechtigkeit und Frieden zu entwickeln, allerdings nur dann, wenn der Antrieb nicht möglichst grosser Eigennutz sei, sondern Nächstenliebe, Mitmenschlichkeit, Anstand und Verantwortungsgefühl.
Unterstützung für Initiative
An der Schlusskundgebung auf dem Berner Münsterplatz setzten sich verschiedene Rednerinnen und Redner für die Unterstützung der Konzernverantwortungsinitiative ein.
Hinter der Initiative «Für verantwortungsvolle Unternehmen - zum Schutz von Mensch und Umwelt» stehen Hilfswerke, Menschenrechts- und Umweltorganisationen. Die Initiative will Unternehmen mit Sitz in der Schweiz verpflichten, Menschenrechte und Umweltschutz auch im Ausland zu respektieren.
«Solange sich internationale Konzerne durch die Ausbeutung von Menschen und Umwelt bereichern, ist eine friedliche Welt nicht möglich,» betonte GSoA-Sekretärin und Mitglied des Organisationskomitees Eva Krattiger.
Der Ostermarsch rief deshalb alle Konsumenten auf, gerecht hergestellte Güter zu kaufen und als Verantwortliche in Unternehmen auf die Ausbeutung von Menschen und Umwelt zu verzichten. Die Politik sei zudem gefordert, sich für verbindliche Regulierungen einzusetzen.
Auch eine grössere Gruppe Kurdinnen und Kurden nahm an der Kundgebung teil. Sie demonstrierten für Solidarität mit der nordsyrischen Stadt Afrin. Auf einem Transparent forderten Demonstranten auch ein Ende der Blockade des Gazastreifens.
Kirchliche und politische Organisationen
Der Ostermarsch in Bern wird von gegen 40 politischen und kirchlichen Organisationen getragen, darunter etwa die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee, die Schweizerische Friedensbewegung oder die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn.
Die Tradition der Ostermärsche geht auf die 1960-er Jahre zurück als die Friedensbewegung in aller Welt gegen atomare Aufrüstung demonstrierte. In Bern finden seit 2003 wieder regelmässig Ostermärsche statt.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch