Hunderte Belgier müssen Tunesien verlassen
Für zahlreiche belgische Touristen nehmen die Ferien ein abruptes Ende. Sie müssen zurückkehren. Die Schweizer vor Ort haben dagegen die Wahl.
Wegen der andauernden Unruhen in dem Land haben belgische Reiseunternehmen hunderte Feriengäste vorsichtshalber zur frühzeitigen Rückkehr aus den Ferien gezwungen. Das Unternehmen Thomas Cook teilte mit, bereits einen Flug gechartert zu haben, mit dem noch am Freitag rund 180 Kunden nach Belgien zurückgeflogen werden sollten. Zwei weitere Flüge seien geplant, so dass alle Touristen im Verlauf des Wochenendes zurückgebracht werden könnten.
Einige bereits zur Rückkehr gezwungene Gäste äusserten sich am Flughafen von Brüssel wenig begeistert. «Wir haben niemanden darum gebeten, uns zurückzuholen», sagte ein Heimkehrer im belgischen Radio RTBF.
Thomas Cook: Reisen vorläufig ausgesetzt
Laut einem Sprecher von Thomas Cook entschied sich das Unternehmen für die Rückführungen aufgrund der Reisehinweise der belgischen Regierung. Das zuständige Ministerium in Belgien rät seinen Landsleuten zurzeit ab, nach Tunesien zu reisen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.
Noch am Donnerstagmittag hatte das Unternehmen verlauten lassen, belgische Touristen in Tunesien hätten aufgrund der Unruhen keine Unannehmlichkeiten zu befürchten. Nun entschied sich Thomas Cook, alle Reisen nach Tunesien bis mindestens am 21. Januar zu suspendieren.
Wenige Schweizer Touristen wollen zurück
Die Reiseveranstalter in der Schweiz reagierten zurückhaltender auf die verschärften Reisehinweise des Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Dieses rät seit Donnerstag «bis zur Klärung der Lage» ebenfalls von «Touristen- und anderen nicht dringenden Reisen nach Tunesien» ab. Hotelplan Suisse und TUI Suisse teilten daraufhin mit, ihren Gästen Hilfe anzubieten, sollten diese früher heimreisen wollen. Dieses Angebot wurde bisher aber nur von einigen wenigen Personen genutzt.
Bei TUI Suisse wollte bis am Freitagmittag niemand seine Ferien frühzeitig abbrechen, wie Sprecher Roland Schmid auf Anfrage sagte. Das galt auch für die Kunden von Kuoni. Kuoni-Sprecher Peter Brun, sagte, die Gäste seien hauptsächlich in ihren Hotelanlagen und viele hätten von der Eskalation der Unruhen und den verschärften Reisehinweisen nichts mitbekommen. Die Empfehlungen des EDA würden weitergegeben, doch entscheide der Kunde selber, ob er nach Tunesien reisen wolle oder nicht.
Bereits erste Annullationen registriert
Angesichts der Lage planen einige Personen ihre Ferien nun aber doch um. Zwischen dem 14. und dem 24. Januar hätten eigentlich 70 Personen Ferien in Tunesien gebucht, sagte Prisca Huguenin-dit- Lenoir von Hotelplan Suisse. Davon hätten bisher zehn ihre Reise nun aber annulliert. Bei Kuoni kam es für diesen Zeitraum bisher zu je fünf Umbuchungen und Annullierungen.
SDA/raa
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