Homosexuelle dürfen keine russischen Kinder adoptieren
Das russische Unterhaus hat die Auflagen für die Adoption russischer Kinder verstärkt. Gleichgeschlechtlichen sowie unverheiratete Paare aus anderen Ländern dürfen Waisenkinder kein neues Zuhause bieten.

Das russische Unterhaus hat ein Gesetz beschlossen, wonach die Adoption russischer Kinder in Ländern mit Homo-Ehe nur unter strengen Auflagen möglich ist. 444 Abgeordnete stimmten in der dritten und letzten Lesung am Freitag in der Duma für den Gesetzestext. Es gab keine Gegenstimme.
Das Gesetz muss nun noch vom Oberhaus verabschiedet werden, bevor es wie angekündigt von Präsident Wladimir Putin unterzeichnet wird. Nach der Regelung soll nicht nur gleichgeschlechtlichen Ehepaaren aus den betroffenen Staaten die Adoption russischer Waisenkinder verboten werden, sondern auch unverheirateten Bürgern aus diesen Ländern. Heterosexuelle Ehepaare dürfen wie bisher russische Waisenkinder adoptieren.
Seit 1993 nicht mehr strafbar
In Russland, wo Homosexualität erst seit 1993 nicht mehr strafbar ist und erst seit 1999 offiziell nicht mehr als psychische Störung gilt, ist Homophobie noch immer weit verbreitet und salonfähig. In 14 Ländern weltweit wurde inzwischen die Homo-Ehe eingeführt, zuletzt in Frankreich.
In der vergangenen Woche verabschiedete das Parlament in Moskau ein Gesetz, das positive Äusserungen über «nicht traditionelle sexuelle Beziehungen» in Anwesenheit von Minderjährigen unter Strafe stellt.
Im vergangenen Jahr hatte Moskau ein Gesetz erlassen, mit dem US-Bürgern die Adoption russischer Kinder untersagt wurde. Moskau reagierte damit auf Sanktionen gegen russische Beamte, die am Tod des inhaftierten Anwalts Sergej Magnizki beteiligt gewesen sein sollen.
SDA/wid
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