WM-Super-G FrauenBassino gewinnt Gold – Gut-Behrami geht wegen vier Hundertsteln leer aus
Die Italienerin zeigt eine starke Fahrt und distanziert gar Mikaela Shiffrin. Die Schweizerinnen fahren einen Nuller ein.

Die Amerikanerin stürzte gestern im Abfahrtstraining fürchterlich. Jetzt bleibt sie auf den Ski, scheidet aber als erste Athletin aus.
1. Marta Bassino (Ita)
2. Mikaela Shiffrin (USA)
3. Cornelia Hütter (Aut) und Kajsa Vickhoff Lie (Nor)
Die Draufgängerin und beste Abfahrerin der Welt wirkt ziemlich verunsichert: Sie fährt passiver als üblich, die vielen Stürze in diesem Winter scheinen nicht mal mehr an ihr spurlos vorbeizugehen. Rang 10 für Goggia.
Wegen einem groben Fehler im Schlussabschnitt fällt die Österreicherin auf Platz 17 zurück.
Ach ja: Im ersten Sektor (rund 24 Fahrsekunden) ist Bassino die zweitschlechteste Zeit gefahren. Was sie wohl nicht daran hindern wird, Gold zu gewinnen.
Und schon ist der letzte Schweizer Trumpf unterwegs: Wie immer attackiert die Berner Oberländerin, aber auch sie verliert im unteren Teil sehr viel Zeit. Rang 10 für Hählen. Und wir stellen ernüchtert fest: Die Schweizerinnen gehen in diesem Super-G leer aus.
Oben fährt die Riesenslalom-Spezialistin glänzend, liegt gar auf Medaillenkurs. Letztlich wird es Rang 8 – mit gerade mal 58 Hundertsteln Rückstand.
Zwischenrang 9 für die Französin, die sich noch ein wenig unterhalb des Radars zu bewegen scheint, aber immer besser wird.
Im Interview sagt die Schweizerin (Rang 8): «Es war ein guter, sehr sauberer Lauf. Heute geht es um Medaillen klar, aber für mich geht es um viel mehr. Ich bin sicher glücklicher als nach der Kombination.»
Die Österreicherin kann nicht mit der Spitze mithalten. 1,53 Sekunden Rückstand bedeuten Rang 12.
Die Norwegerin ist die letzte der ganz grossen Favoritinnen. Oben fährt sie ähnlich schnell wie Gut-Behrami, hat rund vier Zehntel Vorsprung. Aber wie die Tessinerin verliert sie unten viel Zeit. Rang 5, drei Hundertstel neben dem Podest. Dieses umfasst momentan übrigens vier Namen: Hütter und Vickhoff-Lie sind gleichzeitig Dritte.
Nichts wird es mit der zweiten Medaille an dieser WM. Brignone zeigt keine perfekte Fahrt und wird nur Sechste.
Und jetzt die vierte Schweizerin: Wie Gut-Behrami holt auch Suter oben viel Zeit heraus auf Bassino, welcher der Start nicht geglückt ist. Doch schon im Mittelteil ist sie chancenlos, im Ziel schaut sie dann verdutzt aus der Wäsche. Suter verliert 1,56 Sekunden und wird nur Zehnte.
Sie ist amtierende Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Super-G und zählt auch jetzt zu den Medaillenanwärterinnen. Oben hat die Tessinerin 48 Hundertstel Vorsprung auf Bassino, im Ziel sind es 37 Hundertstel Rückstand. Das bedeutet Rang 5 und keine Medaille – welch Enttäuschung.
Die Tessinerin will in Frankreich offenbar mit Taten statt Worten überzeugen. Auf Interviews jedenfalls verzichtet sie konsequent. Was nicht überall gut ankommt.
Der Trumpf der Franzosen – er sticht nicht. Miradoli fährt auf Zwischenrang 7.
Eigentlich ist das ein Kurs für sie. Doch die Frage stellt sich: Wie hat sie das Ausscheiden im Kombinationsslalom mit Gold vor Augen verdaut? Nicht schlecht, scheint es. Aber im Schlussteil verliert sie viel Zeit und fällt hinter Bassino zurück (+0,11). Zu wird diese Fahrt reichen?
Im Kombinations-Super-G schied die Italienerin noch aus, nun zeigt sie einen Steigerungslauf – einen der beeindruckenden Sorte. Oben verliert sie viel Zeit, diese holt sie kontinuierlich auf. Im Ziel hat 33 Hundertstel Vorsprung. Will heissen: Auch Gisin wird die Medaillen verpassen, sie ist «nur» noch Vierte.
Einen Super-G hat die Italienerin schon gewonnen im Weltcup. Das WM-Rennen aber verläuft überhaupt nicht nach Wunsch. Sie verliert 68 Hundertstel und belegt Rang 4, auch hinter Gisin. Das Kopfschütteln im Ziel spricht Bände.
Und kommen die zehn Besten der Super-G-Weltrangliste. Den Auftakt macht die Österreicherin Hütter, die zwar gut in die Saison gestartet ist, aber nicht zum engsten Favoritenkreis zählt. Sie macht ihre Sache aber mehr als ordentlich, macht unten kräftig Boden gut und übernimmt die Spitze – zeitgleich mit Vickhoff Lie.
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