Hoffmatte: Hochhäuser gestutzt
Die Stadt Thun schickt die Überbauungsordnung Hoffmatte in die öffentliche Auflage. Nach der Mitwirkung wurden die geplanten Hochhäuser gestutzt.

180 Wohnungen, ein Alterspflegeheim mit 96 Plätzen, 55 Alterswohnungen sowie öffentliche Erdgeschossnutzungen: Das plant die Hoffmann Neopac AG als Grundeigentümerin zusammen mit der Frutiger AG und der Stadt Thun auf dem Land neben der Produktionshalle der Hoffmann Neopac AG im Gwatt. Das Alterspflegeheim soll von der Stiftung WIA – Wohnen im Alter –betrieben werden.
In der öffentlichen Mitwirkung wurden im Sommer 2017 namentlich die Höhe zweier geplanter Hochhäuser sowie Erschliessungsfragen zum Teil heftig kritisiert. Am Freitag nun teilte die Stadt Thun mit, dass das Projekt in die nächste Planungsphase, die öffentliche Auflage, geschickt wird – und zwar mit einigen wesentlichen Änderungen.
9 bis 10 statt 13 Geschosse
Die markanteste dieser Änderungen betrifft die Höhe der zwei geplanten Hochhäuser: Statt wie ursprünglich 13 sollen sie «nur» noch 9 oder 10 Geschosse hoch werden; beziehungsweise weniger als 30 Meter hoch anstatt mehr als 40 Meter.
Weiter wurden die Anzahl der Abstellplätze für Autos pro Wohnung reduziert sowie aus Lärmgründen Anpassungen an den Standorten für die Abfallentsorgung vorgenommen. «Wir haben die Anliegen der Mitwirkenden aufgenommen – und das wurde, soweit ich informiert bin, positiv wahrgenommen», sagt die zuständige Gemeinderätin Marianne Dumermuth.
Der Bauherrschaft wird der Verlust von mindestens 6 Etagen nur teilweise kompensiert. Drei Bauten gegen das Areal Stiftung Silea hin sollen wie ganz am Anfang vorgesehen 4- statt 3-geschossig werden. «Ich habe den Eindruck, die Mitwirkenden schätzen, dass wir das Projekt überarbeitet haben», sagt Jürg Grossenbacher, Projektleiter der Frutiger AG.
Tempo 30 kommt
Marianne Dumermuth rechnet indes damit, dass es in der Auflage, die bis zum 30. November läuft, Einsprachen gibt. «Es liegt in der Natur der Sache, dass Direktbetroffene gewisse Themen anders gewichten als Planer, welche die gesamte Stadtplanung im Auge haben müssen», sagt Dumermuth. Als gute Nachricht wertet sie die Tatsache, dass auf der Hofackerstrasse eine Tempo-30-Zone signalisiert werden soll – unabhängig, wie es mit dem Bauprojekt weitergeht.
Die Zeit drängt
Nach der Planauflage muss der Stadtrat über die Zonenplanänderung befinden; der Gemeinderat über die Überbauungsordnung, bevor die Unterlagen dem Kanton zur Genehmigung eingereicht werden. Läuft alles wie vorgesehen, ist die Planung im Sommer 2019 rechtskräftig, sodass danach ein konkretes Baugesuch eingereicht werden kann.
Dass dies möglichst rasch passiert, wünscht sich die Stiftung WIA. «Wir gehen davon aus, dass es zu Einsprachen kommt», sagt Geschäftsleiter Stephan Friedli. Deshalb sei es für das Unternehmen wichtig, dass das zweite Neubauprojekt, das es an der Weststrasse in Angriff nehmen möchte, nicht verhindert werde.
Die Stadt und die Stiftung sind im Clinch, was auf der betreffenden Parzelle gebaut werden soll. «Unser Plan A ist, dass wir an der Weststrasse bauen können, dann das Martinzentrum sanieren, dann auf der Hoffmatte bauen, um die Sonnmatt zu ersetzen und 54 zusätzliche Pflegebetten für die Stadt zu realisieren», sagt Friedli.
«Einen Plan B haben wir noch nicht – werden wir aber wohl ausarbeiten müssen, wenn es nicht zügig vorangeht.» Denn die Gebäudetechnik der bestehenden Heime Sonnmatt und Martinzentrum habe das Ende der Lebensdauer erreicht.
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