Höhere Steuern
Die Gemeindeversammlung genehmigte eine Steuererhöhung von 1,75 auf 1,80 Einheiten und damit im zweiten Anlauf das Budget 2016.

Die Überraschung war gross. «Die Leute haben nicht gewusst, worüber sie abgestimmt haben», sagte Gemeindepräsident Martin Meyer (SP) kurz nach dem Entscheid im Dezember zu dieser Zeitung. Was war passiert? Die Kaufdorfer Stimmbevölkerung lehnte im Dezember 2015 eine Steuererhöhung von 1,75 auf 1,85 Einheiten knapp mit 34 zu 31 Stimmen ab. Die Konsequenz war, dass Kaufdorf ohne Budget ins Jahr 2016 startete.
Erst nach der Abstimmung zeigte sich, was zum Entscheid geführt haben könnte. Vielen Kaufdorfern stiessen einige der geplanten Investitionen sauer auf – insbesondere jene in die Umgestaltung des Dorfplatzes. Der Gemeinderat handelte.
Für die ausserordentliche Gemeindeversammlung am Mittwochabend legte das Gremium ein neues, strafferes Budget vor. Der Finanzplan über die nächsten fünf Jahre rechnet lediglich mit Investitionen von 2 statt 2,9 Millionen Franken. Der Dorfplatz soll nur leicht saniert statt umgestaltet werden. Kostenpunkt: 60 000 statt 300 000 Franken. Diese Kürzungen wirken sich auf die Steueranlage aus. Der neue Vorschlag: eine Steuererhöhung auf 1,80 statt 1,85.
Viele lobten die Sparbemühungen des Gemeinderates. Einige kritische Stimmen gab es dennoch. «Was würde passieren, wenn die Gemeindeversammlung die Erhöhung ablehnen würde?», fragte ein Versammlungsteilnehmer keck. Und eine Kaufdorferin erteilte gar weitere Sparvorschläge: «Die Verwaltung ist mir ein Dorn im Auge. Wir haben dort zu viele Leute.»
Am Ende setzten sich die Argumente des Gemeinderats klar durch. Nur 5 der 87 anwesenden Stimmberechtigten lehnten die Steuererhöhung ab. Martin Meyer sprach nach der Versammlung von einem «Vertrauensbeweis» für die Arbeit seiner Crew. Dank den höheren Steuereinnahmen rechnet der Gemeinderat in diesem Jahr mit einer ausgeglichenen Rechnung.
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