Höhenluft schnuppern auf 0 Meter über Meer
Die jungen Berner Oberländer Yves Mermod und Cyril Schüpbach messen sich an der Segel-WM in Dänemark mit den Grossen der Szene.

Der Thunersee ist ein Talentbecken, der gleichnamige Yachtclub ein Sprungbrett.
Am Montag beginnen in Aarhus die zwei Wochen dauernden Weltmeisterschaften, und der Thunersee-Yachtclub ist durch gleich drei Teams vertreten: durch das arrivierte Tandem Linda Fahrni und Maja Siegenthaler sowie durch die aufstrebenden Equipen Jann Schüpbach/David Biedermann und Yves Mermod/Cyril Schüpbach. Letzterer schwärmt von der Ausbildung, die geniesse, wer dem Berner Oberländer Verein angehöre, sagt, dieser zähle in dieser Beziehung zu den führenden.
Während die gleichfalls in der Klasse 470 antretenden Kolleginnen zum erweiterten Kreis der Favoritinnen gehören (siehe Kasten), wollen Mermod/Schüpbach vor der zweitgrössten Stadt Dänemarks primär Erfahrungen sammeln, im Kreise der Elite gewissermassen Höhenluft schnuppern. Die Segel-WM ist eine Grossveranstaltung, 1500 Sportler nehmen teil. Die beiden 21-Jährigen gehören zu den jüngsten Startern. Sie bilden erst seit 2014 ein Team und befinden sich im Anfangsstadium der Karriere, die in einer Teilnahme an Olympischen Spielen gipfeln soll.
Schüpbach ist Student, sein Mitstreiter Zimmermann. Segeln ist längst mehr als ein Hobby für die beiden; sie sagen, der Aufwand entspreche über die Saison betrachtet einem 40- oder 50-Prozent-Pensum. Eine Menge Zeit erfordere die Arbeit an der Athletik, erzählt Schüpbach, «unser Sport ist physisch anspruchsvoller, als man denken mag».
Die Berner Oberländer investieren nicht bloss Zeit. Die Kosten für den Aufenthalt in Aarhus haben sie selber zu stemmen. Der Verband kommt lediglich für die Auslagen der Angehörigen des Nationalkaders auf. Mermod/Schüpbach sind im sogenannten Youth Team, das jene Equipen vereint, von denen sich Swiss Sailing langfristig viel verspricht. Schüpbach sagt, er und sein Kumpel seien auf der Plattform Airbnb auf der Suche nach einer temporären Bleibe fündig geworden, die Ausgaben könnten so niedrig gehalten werden.
So rasch streichen Thuner die Segel nicht.
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