Hochwasser in Australien fordert erstes Menschenleben
In den Überschwemmungsgebieten im Nordosten hat die Polizei ein Todesopfer geborgen. Einsatzkräfte fanden am Sonntag die Leiche einer Autofahrerin

Die Fahrerin habe versucht, eine überschwemmte Strasse zu passieren und sei dabei in den Fluten zu Tode gekommen, sagte die Polizeisprecherin. In einer dramatischen Rettungsaktion gelang es der Polizei noch, drei Kinder und einen Erwachsenen aus dem Auto zu befreien, die 41-Jährige sei jedoch ins Wasser gerissen worden. Die Suche dauerte bis zum Morgen, dann wurde die Leiche etwa zwei Kilometer von der Unglücksstelle entfernt aus dem Wasser gezogen. Berichte über zwei weitere mögliche Todesopfer bestätigten sich zunächst nicht.
Nach Behördenangaben waren rund 200'000 Menschen von den Fluten betroffen, Einwohner der Stadt Rockhampton mussten ihre Häuser in der Nacht zum Samstag verlassen. Der wichtige Regionalflughafen der Stadt wurde geschlossen. 20 weitere Städte mussten aus der Luft mit Lebensmitteln versorgt werden. Der Finanzminister des Bundesstaates Queensland, Andrew Fraser, sprach von einer «Katastrophe biblischen Ausmasses». Australiens Regierungschefin Julia Gillard warnte, dass Städten wie Rockhampton der Höhepunkt der Flut noch bevorstehe.
Milliardenschäden werden erwartet
Gillard sprach den von den Fluten Betroffenen bei einem Besuch in der Stadt Bundaberg Mut zu. «So zerstörerisch die Fluten auch sind, wir sehen eine grossartige Reaktion auf allen Regierungsebenen und bei den Rettungskräften.» Die Australier würden einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn an den Tag legen und in schweren Zeiten zusammenarbeiten und aufeinander aufpassen.
Massive Regenfälle im Gefolge des Tropensturm Tasha hatten weite Teile des Bundesstaates Queensland unter Wasser gesetzt. Strassen und Bahnstrecken wurden überflutet, die in der Region wichtige Kohleförderung musste zurückgefahren werden. Es wird mit Milliardenschäden gerechnet, auch weil die Landwirtschaft stark betroffen ist.
Die Regierungschefin von Queensland, Anna Bligh, warnte, dass das Hochwasser noch mindestens eine Woche anhalten werde. «Das sind wahrscheinlich die schwersten Überschwemmungen, die wir jemals erlebt haben», sagte sie. In der Region wurden nach ihren Angaben 17 Notunterkunft-Zentren eingerichtet, in denen bislang mehr als 1000 Menschen unterkamen. Tausende seien bei ihren Verwandten untergekommen.
jah
AFP/raa
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