Hochspannungsleitung Mühleberg-Wattenwil wird nicht ausgebaut
Die Gegner der umstrittenen Hochspannungsleitung Mühleberg-Wattenwil können einen Erfolg verbuchen. Die bestehende 132-Kilovolt-Leitung wird nicht ausgebaut.

Die Hochspannungsleitung Mühleberg-Wattenwil, die seit Jahren für Schlagzeilen sorgt, wird nicht ausgebaut. Die BKW hat entschieden, die Leitung lediglich instandzusetzen. Die Stromspannung bleibt bei 132 Kilovolt.
Die BKW startet die Arbeiten am 29. Mai und will diese voraussichtlich im April 2019 abschliessen, wie sie am Donnerstag mitteilte. Es würden punktuell Bauteile an den Gittermasten ersetzt. Auch brauche es neue Isolatoren an den Masten zwischen Gasel und Mühleberg. Dort wird auch das Erdseil erneuert.
Das ist das oberste Seil dieser Hochspannungsleitungen und dient hauptsächlich als Blitzableiter. Darin werden aber auch betriebliche Daten übertragen, aber kein Strom. Die Leitseile, die den Strom transportieren, sind in einem guten Zustand und können unverändert weiterbetrieben werden.
Die Masten bleiben, wo sie sind, und nebst der Stromstärke wird sich auch die Spannung der Leitung nicht erhöhen. «Das heisst, dass sich auch die elektrischen und magnetischen Felder nicht verändern werden», schreibt die BKW.
Vor Bundesgericht
Die Pläne der BKW für die genannte Leitung geben seit mehr als zehn Jahren zu reden. Damals gab der Berner Energie- und Dienstleistungskonzern BKW bekannt, die Leitung müsse auf 220 Kilovolt ausgebaut werden. Der Ausbau diene der längerfristigen Versorgungssicherheit des Grossraums Bern und der Stromversorgung des Lötschberg-Basistunnels.
Gegen das Projekt regte sich aber Widerstand, unter anderem von Landschaftsschützern, aber auch von örtlichen Gemeinden und Anwohnern. Gefordert wurde unter anderem eine Verlegung der Leitung unter die Erde.
2007 gründeten sechs Gemeinden aus der Deutschschweiz und der Romandie unter anderem wegen dieses BKW-Projekts die Interessengemeinschaft «Hochspannung unter den Boden». Sie ist heute ein Verein.
Es entspann sich ein mehrjähriger Rechtsstreit. 2012 entschied schliesslich das Bundesgericht, dass für den geplanten Netzausbau zwischen Mühleberg und Wattenwil für weite Teile Varianten zur Erdverlegung geprüft werden müssen.
Seit Anfang 2013 ist die nationale Netzgesellschaft Swissgrid Eigentümerin des Übertragungsnetzes und damit nicht nur für den Betrieb, sondern auch für den Unterhalt, die Erneuerung und den Ausbau verantwortlich.
Die BKW als Gesuchstellerin und Swissgrid beschlossen anschliessend gemeinsam, das Projekt zu sistieren, bis klar sei, ob der Ausbau der Leitung auch unter den neuen energiepolitischen Gegebenheiten nötig sei.
«Wirtschaftlichste Lösung»
Am Donnerstag teilte nun die BKW mit, die Planung gemäss «Strategischem Netz 2025» der Swissgrid habe ergeben, dass eine Verstärkung nicht notwendig sei. Das hatte Swissgrid an sich schon 2015 bekanntgegeben.
Dennoch schreibt die BKW in ihrer Mitteilung vom Donnerstag, in den letzten Monaten habe das Unternehmen den Zustand der Leitung eingehend analysiert und Varianten für die Modernisierung geprüft.
Aufgrund des allgemein guten technischen Zustands sei die Instandhaltung der bestehenden Leitung die wirtschaftlichste Lösung. Mit den erwähnten Instandhaltungsmassnahmen lasse sich die Leitung auch in Zukunft sicher und gesetzeskonform weiterbetreiben.
SDA
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