Hitzfeld nimmt Shaqiri und Xhaka in die Pflicht
Der Prozess der Umgestaltung ist im Schweizer Nationalteam noch nicht abgeschlossen. Mit dem heutigen Spiel gegen Argentinien beginnt die Phase der Konsolidierung.

Im ersten Teil des Jahres hat Ottmar Hitzfeld mit seiner Equipe den nächsten Entwicklungsschritt im Sinn: «Das Team muss sich einspielen und die Automatismen schulen», sagt der Schweizer Nationalcoach. Hitzfeld betrachtet die kommenden Wochen und Monate aus der Optik des positiven Pragmatikers. Der 2011 teils hart kritisierte Deutsche wünscht sich, «dass 2012 für den Aufbruch und eine erfolgreiche Zukunft steht». Er will Reizpunkte setzen. Die aufstrebende Generation um die Basler Champions-League-Helden Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka soll auch auf Nationalmannschafts-Ebene Akzente setzen: «Sie müssen sich am internationalen Top-Niveau orientieren.»
Im vorletzten Spiel gegen Holland, einem 0:0 in Amsterdam, seien Fortschritte im Passspiel erkennbar gewesen. Die Frage werde nun sein, «wie wir unseren Ballbesitz gegen einen aggressiven Gegner aus Südamerika behaupten können». Zum zweiten wichtigen Programmpunkt erhob Hitzfeld «das schnelle Umschalten, das uns Tormöglichkeiten einbringen soll».
Testspiele gegen zwei der weltbesten Mannschaften
Eine sanfte Annäherung an die bestmögliche Zusammenstellung beabsichtigt der Chef der SFV-Auswahl nicht. Argentinien und Deutschland, die beiden nächsten Kontrahenten der Schweizer, zählen zu den renommiertesten Nationalteams weltweit. Beide könnten die Problemzonen der Hitzfeld-Elf schonungslos aufdecken. Andererseits hat der Aussenseiter in beiden Fällen relativ wenig zu verlieren. Weder der Coach noch die Spieler haben eine allzu kritische Aufarbeitung zu befürchten.
In einer komplizierten Lage steckt im Prinzip die Asociación del Fútbol Argentino (AFA). Rund um den Globus sorgen Spieler aus Argentinien für Spektakel. Nur im Nationalteam ist der zweifache Weltmeister seit bald 26 Jahren nicht mehr in der Lage, sich auf höchstem internationalen Niveau festzusetzen.
Immens viel offensive Klasse
An der letzten WM verabschiedeten sich die Gauchos mit einem desaströsen Auftritt gegen Deutschland (0:4) in den Viertelfinals, womit auch das chaotische Trainer-Experiment mit Diego Armando Maradona definitiv endete. Ein Jahr später scheiterte Sergio Batista an der Aufgabe, das Team um Superstar Lionel Messi neu zu ordnen. Nun ist Alejandro Sabella an der Reihe. Er soll die erstmals seit 1997 aus den Top 10 des FIFA-Rankings gestürzten Argentinier an die Spitze zurückführen.
Das Personal stünde eigentlich bereit. Barcelonas Ikone Messi garantiert Tore und Magie. Agüero (Manchester City) und Higuain (Real) stehen ebenso für die offensive Weltklasse der Südamerikaner. In jeder Linie verfügt Sabella über Professionals, die in europäischen Top-Ligen engagiert sind. Die Frage wird sein, ob er der systematischen Desorientierung ein Ende bereiten kann.
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