Historische Bücher sind restauriert und zugänglich
Die Universitätsbibliothek Bern hat die Erfassung und Restaurierung der 9700 alten Bücher abgeschlossen, welche sie 2003 von der Stadtbibliothek Thun erhielt.

Nach langer Arbeit sind nun gut 6000 Werke aus dem 15. bis 19. Jahrhundert fürs Publikum zugänglich. Die Reiseberichte, Nachschlagewerke, wissenschaftlichen Bücher und Romane mit Schwergewicht 19. Jahrhundert wurden seinerzeit nach Bern gebracht, weil die Thuner Stadtbibliothek ihre alten Bücher aus verschiedenen Gründen nicht selber lagern und den Bestand richtig katalogisieren konnte.
Die Stadt Thun wollte die Bücher zuerst verkaufen, entschied sich dann aber, der damaligen Stadt- und Universitätsbibliothek Bern (heute Universitätsbibliothek) die Werke zu schenken.
Wie im Schenkungsvertrag vorgesehen, sind nun die Arbeiten zehn Jahre nach Erhalt der Bücher abgeschlossen worden. Alle Werke sind auch im Online-Katalog der Universitätsbibliothek verzeichnet.
Dies mit einer eigenen Signatur: Werke mit Erscheinungsjahr bis 1800 tragen die Bezeichnung «Thun alt», Werke ab 1801 die Signatur «Thun». Das teilte die Universitätsbibliothek Bern am Dienstag mit.
In den Bestand der Zentralbibliothek wurden 2969 Titel mit 6023 Bänden aufgenommen; rund 3700 Bände - beispielsweise das dritte oder vierte Exemplar eines Werks - wurden ausgeschieden. Die Uni-Bibliothek betrieb für die Restauration der teilweise unsachgemäss eingebundenen Bücher einen grossen Aufwand.
Ältestes Buch ist von 1496
Ältestes Buch der Thuner Sammlung ist eine Inkunabel aus dem Jahr 1496. Es ist ein Werk über die Belagerung der Insel Rhodos durch die Türken von Guillaume Caoursin, dem Geschichtsschreiber des Johanniterordens.
Das wertvolle, in Ulm gedruckte Buch kam mit der Büchersammlung des Hauptmanns und Thuner Schultheissen Vinzenz Frisching (1689-1764) in die Stadtbibliothek Thun und enthält 36 Holzschnitt-Illustrationen. Auch 66 alte Drucke aus dem 16. Jahrhundert kamen von Thun nach Bern.
Die älteren Bücher stammen vor allem aus Sammlungen, die der Stadtbibliothek Thun geschenkt wurden. Im Donationenbuch von 1785 werden 29 Stifter aufgeführt. Zu ihnen gehört nebst dem genannten Frisching etwa auch der Apotheker, Botaniker und Mitbegründer der 1785 gegründeten Stadtbibliothek Thun, Johann Heinrich Koch.
SDA/cls
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