Hinter die Gitter blicken
Ein Verein will Geschichten rund um das Frauengefängnis Hindelbank ausgraben.

«Man kennt Hindelbank wegen der Anstalt, aber viele Hindelbanker kennen die Anstalt kaum», sagt Christoph Reichenau. Das will der Verein Projekt Hindelbank, dessen Präsident Reichenau ist, nun ändern. Die Geschichte des Frauengefängnisses und des Schlosses zu erforschen, ist das Ziel. Dazu arbeitet der Verein mit der Universität Bern zusammen. Im Jahr 2021 sollen die Ergebnisse in einer Ausstellung gezeigt und in einem Buch publiziert werden. Ein Jubiläumsjahr. Dann nämlich feiert die Anstalt ihr 125-jähriges Bestehen. Einen runden Geburtstag hat 2021 auch das Schloss, das heute Sitz der Gefängnisverwaltung ist. Vor 300 Jahren wurde es erbaut.
Die Erzählungen
Die Geschichten sollen nicht nur aus den Archiven stammen. «Wir suchen Leute, die etwas über die Anstalt erzählen können», sagt Reichenau. Der Startschuss fällt am Schlossmärit der Justizvollzugsanstalt an diesem Wochenende. In einem Erzählcafé können Erinnerungen zur Geschichte von Anstalt und Schloss und der Beziehungen zum Dorf ausgetauscht werden. Ob Dorfbewohner, ehemalige Gefängniswärter oder Frauen, die einst selbst in Hindelbank ihre Strafe absassen: Man sei an den Geschichten der unterschiedlichsten Leute interessiert, so Reichenau. Auch er selbst hat einen Bezug zur Justizvollzugsanstalt. Sein Vater war dort nämlich praktizierender Arzt.
Schlossmärit: Freitag, 30.11., 17 bis 21 Uhr und Samstag, 1.12., 15 bis 20 Uhr, Justizvollzugsanstalt, Schloss, Hindelbank. Im Schlosshof werden Adventskränze und Gestecke, Geschenkartikel, textile Kreationen, Handgewobenes, Accessoires, Keramik und Holzspielsachen verkauft, die von Frauen im Straf- oder Massnahmenvollzug hergestellt worden sind.
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