Hier soll es 2020 eine blaue Welle geben
2,91 Millionen Franken kostet die Sanierung der Strassenachse Maulbeerplatz bis Lauitor. Über den Kredit befindet der Thuner Stadtrat am 22. August.

Die blaue Welle schwappt auf weitere Stadtteile über: Ab Frühling 2020 soll die Innenstadtachse Ost vom Maulbeerplatz in Richtung Lauitor neu gestaltet werden – mit den von der westlichen Achse bekannten hellblauen Markierungen auf der Strasse. Für Bauvorsteher Konrad Hädener (CVP) ist klar: «Der Nachweis, dass die blaue Welle funktioniert, ist erbracht.» Dank dem flächigen Queren der Strasse brauche es keinen kostenintensiven Verkehrsdienst mehr, und Staus vor Fussgängerstreifen blieben aus. Möglich wäre laut Hädener eine «höherwertige Gestaltung», etwa mit einer Pflästerung. «Das wäre aber teurer, vor allem auch im Unterhalt.»
Zweiter Teil erst 2024
Die Welle ist eines der Elemente der geplanten Sanierungsarbeiten auf der Achse Maulbeerkreisel bis Lauitor, für die der Gemeinderat dem Stadtparlament am 22. August einen Kredit über 2,91 Millionen Franken vorlegt. Als Erstes soll 2020 der Abschnitt zwischen Bahnhofbrücke und Bälliz erneuert werden.
Der Bereich vom Bälliz bis zum Lauitor folgt nach den Plänen des Gemeinderats voraussichtlich erst 2024. Denn: In diesem Abschnitt wird der Ersatz der Sinnebrücke nötig sein. Eine Vorprüfung des Strassenprojekts ergab einen schlechten Zustand der Brücke, wobei ein Neubau aus Kosten-Nutzen-Sicht sinnvoller als eine Sanierung sei, wie die Stadt in ihrer Medienmitteilung schrieb.
Weiter heisst es dort: Diese Tatsache wirke sich auf das Sanierungsprojekt aus, zumal die Planung für den Brückenneubau deutlich mehr Zeit in Anspruch nehme. Erst nach Abschluss der Arbeiten auf der Achse Ost folgt schliesslich die Sanierung der Achse West zwischen Berntorplatz und Allmendbrücke – voraussichtlich in den Jahren 2025/2026. Mit der etappenweisen Realisierung sei eine minimale Einschränkung des Verkehrs und der Geschäftsbetriebe möglich, heisst es in den Stadtratsunterlagen.
Grössere Trottoirflächen
Mit der blauen Welle will die Stadt das Prinzip der Koexistenz auf beiden Innenstadtachsen etablieren. Auf diese Weise werde die Kommunikation der verschiedenen Verkehrsteilnehmer angeregt und die Sicherheit erhöht. Rückstaus, wie sie beim vereinzelten Queren über Fussgängerstreifen entstehen, könnten im Abschnitt Bahnhofbrücke bis zur Einmündung Bälliz vermieden werden.
Ein weiteres Element des Projekts: In Längsrichtung und im Einmündungsbereich des Bälliz sollen die Trottoirflächen vergrössert werden. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich von Mai bis Juli 2020. Die Zufahrt ins Bälliz und in die Freienhofgasse sowie die Durchfahrt Richtung Lauitor bleiben jederzeit möglich. Stadteinwärts werden die STI-Busse während der Bauzeit über Burg-, Graben- und Aarestrasse umgeleitet.
In den Stadtratsunterlagen sind auch bereits Details zur nächsten Etappe vom Bälliz zum Lauitor ersichtlich. So ist neu ein Fussgängerstreifen beim Treppenaufstieg vom Aarequai vorgesehen. Die Durchfahrt derBusse wird an der Ecke Freienhofgasse / Obere Hauptgasse weiterhin mit einer Lichtsignalanlage geregelt. Der Veloabstellplatz an der Oberen Hauptgasse bleibt bestehen, jener in der Freienhofgasse wird hingegen aufgehoben. Als Ersatz dienen zwei Veloabstellplätze auf der gegenüberliegenden Strassenseite sowie neu im Einmündungsbereich zum Bälliz. Laut Gemeinderat werde dadurch die Anzahl Plätze verdoppelt.
Warenanlieferungen seien auch künftig im gesamten Projektperimeter möglich. Für die Geschäfte an der Oberen Hauptgasse werde die ehemalige Parkbucht zur Anlieferungsfläche. Parkplätze für den motorisierten Verkehr wird es auf dem gesamten Projektabschnitt nicht mehr geben.
Bund und Kanton zahlen mit
In den Kosten von 2,91 Millionen Franken ist der gesamte Abschnitt Maulbeerplatz bis Lauitor enthalten – allerdings ohne den Ersatz der Sinnebrücke, für die ein separates Projekt ausgearbeitet wird. Weil die neue Strassenraumgestaltung eine flankierende Massnahme zum Bypass Thun-Nord ist, beteiligen sich an den Kosten sowohl der Bund (40 Prozent der anrechenbaren Kosten) wie auch der Kanton (35 Prozent der danach verbleibenden anrechenbaren Kosten).
Laut Medienmitteilung der Stadt kommen zu den 2,91 Millionen weitere Beträge hinzu: 285'000 Franken für die Bushaltestellen (vgl. Kasten) und 405'000 Franken für eine neue Regenwasserleitung in der Oberen Hauptgasse und der Freienhofgasse. Dabei handelt es sich um sogenannt gebundene Ausgaben, über die der Gemeinderat in eigener Kompetenz entscheiden kann.
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