Herrscher einer Parallelwelt
Bashar al-Assad hat sich als erstaunlich zäh erwiesen und bislang eine schwer begreifliche Zuversicht verbreitet. Geben ihm die jüngsten Ereignisse recht?

Die Frage ist doch: Meint er es ernst? Und wenn ja, was folgt daraus – für ihn, Bashar al-Assad, Kriegsherr und Präsident Syriens, für sein Land? Syrien habe den russischen Vorschlag angenommen und sei bereit, seine Chemiewaffen unter internationale Kontrolle zu geben, sagt der syrische Aussenminister Walid al-Muallem. Ganz Eilige sprechen schon vom Wendepunkt, vom Durchbruch für die syrische Leidensgeschichte. Gewiss, Assad leugnet in der Regel, dass er überhaupt Chemiewaffen besitzt, geschweige denn, sie angewendet hat, zuletzt tat er dies im Interview mit Charlie Rose für den amerikanischen Sender CBS. Darin drohte er ausserdem mit schwersten Konsequenzen im Fall eines Militärschlags – «erwarten Sie jede Art von Aktion». Und auf die Frage nach Obamas «roter Linie» entgegnete er ziemlich unhöflich: «Welche rote Linie?» Aber nun, so lässt er durchblicken, könnten die Dinge in Bewegung kommen.