«Hemsäker»: Ikea bietet jetzt auch Haushaltversicherungen an
Der Abschluss der neuen Versicherung soll einfach und in wenigen Minuten möglich sein. Kreiert wurde sie von der Swiss-Re-Tochter Iptiq.

Ab morgen Mittwoch bietet Ikea auf seiner Website für die Deutschschweiz ein neues Produkt an – keinen Tisch und auch kein Regal, sondern eine Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung. Ab Mitte März wird sie auch in den übrigen Landesteilen erhältlich sein. Kreiert wurde die nur online abschliessbare Versicherung von der Swiss Re respektive ihrer digitalen Erstversicherungsplattform Iptiq.
Die neue Haushaltversicherung soll einfach und ihr Abschluss in wenigen Minuten möglich sein, wie die Swiss Re und Ikea am heute Dienstag bekannt gaben. Ausserdem sei sie in Alltagssprache verständlich formuliert, preislich erschwinglich, anpassungsfähig an den tatsächlichen Deckungsbedarf und jederzeit auf den nächsten Tag kündbar. Das Produkt trägt den Namen Hemsäker – eine Kombination der schwedischen Wörter für «zu Hause» und «sicher».
Abgesehen von der Schweiz, werde Hemsäker in der Startphase nur noch in Singapur angeboten, sagt Andreas Schertzinger, bei Iptiq verantwortlich für das Nichtlebengeschäft in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten. Selbst in der Schweiz, wo pro Kopf weltweit die höchsten Versicherungsprämien gezahlt werden, besteht laut Schertzinger nach wie vor eine Deckungslücke, insbesondere für kostengünstige und einfach zugängliche Deckungen.
Streben nach neuen Kundenkontakten
Mit Ikea kann Iptiq ihre Kundenliste um einen weltweit prominenten Namen erweitern. Bisher zählte die Onlineplattform, die das Leben- und Nichtlebengeschäft abdeckt, 28 Partner in zehn Märkten, darunter Samsung, den US-Versicherer AIG oder den niederländischen Finanzdienstleister ING. «Für uns ist Ikea ein besonders spannender Partner», sagt Schertzinger. Der Einrichtungskonzern verfüge über einen enormen Kundenstamm und eine globale Reichweite. «Darüber hinaus», so der Iptiq-Manager, «haben wir eine ähnliche Vision: Wir wollen das Leben unserer Kunden einfacher und komfortabler machen.»
Iptiq ist ein sogenannter White-Label-Anbieter. Das heisst, die Swiss-Re-Plattform entwickelt zwar die Versicherungsprodukte entsprechend den Vorgaben ihrer Kunden wie Ikea. Doch gegenüber den Endkunden, den Konsumenten, tritt nicht die Plattform in Erscheinung, sondern Ikea. Die Schadenabwicklung wiederum läuft über Iptiq. Bei grösseren Schadenereignissen kann die Plattform auch auf Schadeninspektoren zurückgreifen, um die Geschädigten zu unterstützen.
Was aber motiviert Ikea, ein branchenfremdes Produkt wie eine Haushaltversicherung ins Sortiment aufzunehmen? So wie das Einrichtungshaus seien die übrigen Partner von Iptiq meist am Aufbau eines Ökosystems interessiert, erklärt Schertzinger. «Die Absicht dahinter ist, mit ergänzenden Dienstleistungen wie zum Beispiel Versicherungen zusätzliche Berührungspunkte mit den Endkunden zu schaffen.» Als weltumspannender Detaillist habe Ikea zwar Kontakt mit Millionen von Kunden, so Schertzinger. Aber nach dem Verkauf ergäben sich mit diesen kaum noch Berührungspunkte. Ähnlich ergehe es Energiefirmen, Verkäufern von elektronischen Produkten oder Kommunikationsanbietern.
Im Fokus steht der Endkunde
«Damit dieses Kalkül aufgeht, muss das Produkt – im Fall von Iptiq die jeweilige Versicherungslösung – möglichst nahtlos in die Angebotspalette unserer Ökosystem-Partner und zu deren Kunden passen», betont der Iptiq-Manager. «Für uns als Produktentwickler ist das eine der grossen Herausforderungen.»
Für Swiss Re ist die Erstversicherungsplattform Teil ihrer Strategie, den Zugang zu Risiken zu erweitern und zu vereinfachen. Bei den Iptiq-Partnern handelt es sich laut Schertzinger öfter um Unternehmen, die bereits zuvor zum Kundenkreis der Swiss Re gehört haben. Ausschlaggebend dafür sei wohl das Risiko-Know-how und die Finanzkraft des Rückversicherungskonzerns gewesen. Iptiq habe eine ganz andere Optik: Da stünden einzig und allein die Endkunden der Partner im Fokus.
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