Helm auf!
Je älter, desto schlimmer. Das pflegt man zu sagen, wenn die Vernunft einfach nicht mit dem Alter einhergehen will. Ein Blick auf Erhebungen der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) zeigt, dass obiges zwar immer weniger zutrifft, aber halt immer noch stimmt. Die Generation, welche schon zu Gigi von Arosas Zeiten über die Pisten wedelte, ist unverändert die mit der tiefsten Helmtragquote. Dass das ultimative Freiheitsgefühl verspürt, wer die angegraute Haarpracht lässig im Fahrtwind wehen lässt, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Denn färbt sich das Schneeweiss blutrot, ist das alles andere als «tschent» (für unsere jüngeren Leser: Ihr sagt da jeweils «cool»). Das neue Material, die Carvingtechnik, die «füdleglatten» Pisten und als Summe daraus die höheren Tempi haben das Nebeneinander schlicht nicht einfacher gemacht. «Fahre mit Respekt und Helm», rät die bfu in ihrer Präventionskampagne. Die trägt Früchte: Waren in der Saison 02/03 noch 84 Prozent der Sportler kopf- weil helmlos unterwegs, warens im letzten Winter 35 Prozent. Zwischen der Deutsch- und Westschweiz klafft ein tiefer (Rösti-)Graben: Diesseits schützen sich 72 Prozent mit einem Helm vor schweren Schädel- und Hirnverletzungen, jenseits sind es gerade mal 46 Prozent. «Incroyable, n'est-ce pas?!» Für die sogenannte «Altersweisheit» spricht, dass bejahrte Skihasen in den letzten Jahren flott aufgeholt haben und ihre «Löffel» zunehmend unterm Helm schützen. Doch noch immer liegen die über 65-Jährigen mit einer Tragquote von 53 Prozent ganz am Schwanz. Und wieder einmal zeigt sich auch: Frau beweist mehr Köpfchen («sorry Giele»). 68 von 100 Damen tragen den Kopfschutz, von den Herren nur deren 63. Also, liebe Oben-ohne-Flitzer, denkt mal darüber nach. Vielleicht sucht ihr ja noch ein Geschenk, das prima unter die geschmückte Nordmanntanne passt? In diesem Sinn: Hirn ein, Helm auf. Und den Romands wünsche ich an dieser Stelle schon mal «bonne chance» Jürg Spielmann, Helmträger Info: Der einzige bfu-Helmtesttag 2010 in unserem Lesergebiet findet am 31. Januar in Saanenmöser statt.>
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