Berner Podcast «Gesprächsstoff»«Hausaufgaben sind ein alter Zopf und nicht sinnvoll»
Berner Eltern ärgern sich wegen fehlender Hausaufgaben und sind besorgt um den Bildungserfolg ihrer Kinder. Schuld daran sei der Lehrplan 21. Ist die Kritik berechtigt?
Reizwort Hausaufgaben. Kein anderes Thema hat in den vergangenen Wochen so viele Reaktionen ausgelöst. Zahlreiche besorgte Eltern haben sich bei uns gemeldet und an unserer Umfrage teilgenommen. Sie beklagen den fehlenden Einblick in den Schulstoff und die Grundkenntnisse ihrer Kinder, weil im Lehrplan 21 kaum noch Hausaufgaben vorgesehen sind.
Warum entflammt der Konflikt zwischen Eltern und Schulen ausgerechnet am Thema Hausaufgaben? Wieso massen sich Eltern an, den Lehrplan 21 – welcher wissenschaftlich entwickelt wurde – inhaltlich beurteilen zu können? Ist die Kritik nicht fehlgeleitet und gilt vielmehr dem ganzen System und den Ressourcen, die besonders im Kanton Bern knapp sind?
Darüber haben wir in der neuen Folge des Podcasts «Gesprächsstoff» diskutiert. Unsere Bildungsredaktorin Naomi Jones erzählt, warum die meisten Eltern mit ihren Kindern trotzdem zu Hause üben und weshalb das Vertiefen von Wissen in grossen und heterogenen Klassen zu kurz kommt.
Franziska Schwab vom Berufsverband für Lehrpersonen und Schulleitende im Kanton Bern sieht den Lehrplan 21 ganz klar als Sündenbock. Sie bezeichnet Hausaufgaben als alten Zopf, der wissenschaftlich als nicht sinnvoll erachtet wird. Und plädiert für das Vertrauen der Eltern und dass diese stattdessen mithelfen sollen, für bessere Rahmenbedingungen in der Bildung im Kanton Bern zu kämpfen.
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