Hauptprobe verstolpert
YB kommt in der Meisterschaft weiterhin nicht recht vom Fleck und verliert gegen Xamax nach einem frühen Tor mit 0:1.
Es lief gerade mal die dritte Minute im Stade de Suisse, als YB gegen Xamax im strömenden Regen ein erstes Mal ausrutschte. Raphael Nuzzolo setzte sich auf der linken Seite gegen Scott Sutter durch und passte scharf zur Mitte, wo gleich drei YB-Verteidiger dem jungen Sébastien Wüthrich bei dessen Tor Spalier standen. Die wichtigste Szene des Spiels fand so früh wenig Beachtung, Gesprächsthema auf den Rängen waren natürlich die Rochaden bei YB von Anfang Woche. Die Fans der Young Boys machten ihrem Ärger mit einem Transparent und etwas Pyrotechnik Luft – der Stadionspeaker bat die Anhänger interessanterweise erst nach der Aktion, sich «ab jetzt» an die Stadionregeln zu halten. Totomat als Unterhalter Wüthrichs Tor und die anschliessende Verwarnung wegen übertriebenen Jubels (der U-21-Nationalspieler hatte mit einer T-Shirt-Botschaft dem letzte Woche mit seinem Rücktritt der Entlassung zuvorgekommenen Carlos Varela gehuldigt) blieben in der ersten Halbzeit der sehr bescheidene Höhepunkt auf dem nassen, tückischen Kunstrasen. Mit zunehmender Spielzeit erarbeitete sich YB zwar ein Übergewicht an Ballbesitz, doch von echten Chancen war auch nach der Pause nichts zu sehen. Einmal schoss Scott Sutter aus gut 30, einmal Thierry Doubai aus rund 20 Metern aufs Tor – in beiden Fällen vermochte bei YB niemand auf die Abpraller von Xamax-Goalie Luca Ferro zu reagieren. Überhaupt, die beste Unterhaltung bot der Totomat aus Basel. Jedes Tor von Luzern, im St.-Jakob-Park mit 4:1 erfolgreich, wurde frenetisch bejubelt – ein Zeugnis der offensiven Harmlosigkeit von YB. Nach zwei halbwegs guten Berner Kopfballmöglichkeiten (65./88.) war der verdiente erste Saisonsieg der Gäste aus Neuenburg Tatsache. Vladimir Petkovic musste auf den verletzten Emiliano Dudar verzichten, dennoch liess er seine Mannschaft hinten mit einer Viererkette auflaufen. Linker Aussenverteidiger war überraschenderweise Senad Lulic – Petkovic wollte Christoph Spycher unbedingt im Mittelfeld behalten («er bewegt die ganze Mannschaft»). Nach 35 Minuten endete aber das Experiment, und YB spielte im 4-4-2 mit Lulic im Mittelfeld. Petkovic ärgerte sich vor allem über das frühe Tor: «Wir haben den Start verschlafen, das ist uns schon oft passiert. Daran müssen wir arbeiten.» Dass die Geschehnisse Anfang Woche Einfluss auf die Leistung seiner Spieler hatten, daran glaubt Petkovic nicht, «schliesslich sind wir alle Profis». Zum Auftakt der viel zitierten dritten Phase ist YB vorderhand gestolpert.mrmTelegramm Seite 14>
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