Hart im Nehmen
Trotz gebrochener Nase spielte FC-Thun-Verteidiger Nicolas Bürgy durch. Bei den Oberländern glänzte er als umsichtiger Abwehrspieler – und als cooler Penaltyschütze.
Nicolas Bürgy sorgte für das Bonmot des Tages: «Wichtig sind die drei Punkte, eine gebrochene Nase ist nebensächlich», sagte der Thuner Innenverteidiger schmunzelnd.
Sein Riechorgan musste die YB-Leihgabe nach einem unglücklichen Zweikampf mit St.-Gallen-Stürmer Roman Buess schon in der Startphase ausgiebig behandeln lassen. Fast zehn Minuten waren die Thuner Pfleger damit beschäftigt, Bürgys Nase an der Seitenlinie zu richten und sie mit einem grossen blauen Pflaster zu fixieren. Diagnose: Nasenbeinbruch.
Das hinderte Bürgy freilich nicht daran, weiterzuspielen und später sogar die Ausführung des Elfmeters, der zum 1:0 für den Gast führte, zu übernehmen. «Chapeau, dass er den Mut hatte, Verantwortung zu übernehmen», sagte Coach Mauro Lustrinelli. Es spricht für den Status, den sich der junge Verteidiger beim FCT seit seinem leihweisen Wechsel im Winter schon erarbeitet hat. Und gewiss auch für sein immenses Selbstvertrauen.
Gegen St. Gallen agierte Bürgy wieder so abgeklärt und frei von jeglicher Hektik, als hätte er bereits über 200 Einsätze in der Super League absolviert. Er verlieh der Abwehr im Verbund mit Zentrumverteidiger Nicolas Schindelholz eine Menge Stabilität, ein Umstand, der nach zuletzt drei Niederlagen de suite, am Ursprung des Thuner Auswärtssiegs stand.
«Wichtig sind die drei Punkte, eine gebrochene Nase ist nebensächlich.»
Luft im Abstiegskampf
«Dieser Sieg ist für die Moral extrem gut und auch wichtig in der Tabelle, weil Vaduz in Basel einen unerwarteten Punkt geholt hat», sagte derweil Dejan Sorgic, der den Elfmeter rausgeholt und auch das 2:0 für die Oberländer markiert hatte.
Dank des Erfolgs konnte der FC Thun den Vorsprung auf den Tabellenletzten Vaduz auf sieben Punkte ausbauen und sich der grössten Sorgen im Abstiegskampf vorerst entledigen. «Das gibt uns etwas Luft gegen hinten, aber wir müssen auch in den nächsten Spielen weiter Gas geben», sagte Sorgic.
Aufgegeben haben sich die Liechtensteiner nämlich noch lange nicht, das beweisen ihre letzten drei Auftritte: In Basel kassierten sie erst in der Nachspielzeit den späten Ausgleich, gegen YB gaben sie kurz vor Schluss den Sieg aus der Hand, und im Heimspiel gegen Sion verloren sie knapp trotz mehreren Pfostenschüssen.
Allein aus diesen Partien könnten die Vaduzer locker sieben Punkte mehr auf dem Konto haben. Thun tut also gut daran, auch in den nächsten Wochen so konsequent und leidenschaftlich zu agieren wie in St. Gallen und weiter zu punkten. Am besten, ohne dass sich dabei jemand die Nase bricht.
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