Häme für RB Leipzig nach Niederlage im Dosen-Derby
Von wegen Stallorder: Leipzig verliert gegen seinen inoffiziellen Ausbildungsclub – und die Fussballfans freuts.
Für viele war es blanker Hohn. RB Leipzig und RB Salzburg wurden in der Europa League in die gleiche Gruppe gelost. Wieso es möglich ist, dass beide europäischen Fussball-Filialen des Brauseherstellers gegeneinander spielen dürfen? Weil die Uefa zum Schluss kam, dass die Integrität des Sports nicht in Gefahr sei. Schliesslich spielen die Österreicher ja als FC Salzburg und das RB vor Leipzig bedeutet ja RasenBallsport – und hat nichts mit den roten Bullen zu tun, die angeblich Flügel verleihen sollen.
Dass Leipzig bisher total 14 Spieler aus Salzburg verpflichtete? Geschenkt. Zum Vergleich: Auf Rang 2 der abgebenden Vereine liegt der SSV Markranstädt. Leipzig durfte im Sommer 2009 die Lizenz von Markranstädt übernehmen – und behielt 11 Spieler. Auf dem dritten Platz liegt Leipzigs U-19. Zahlreiche Fussballfans wussten deshalb schon vor Anpfiff, wer verlieren wird: der Fussball.
Selbstverständlich glaubten auch die kühnsten Optimisten nicht an einen Sieg des inoffiziellen Farmteams. Nicht nur Verschwörungstheoretiker waren sich sicher, dass von höchster Instanz aus ein Leipzig-Sieg gefordert wurde. Doch es kam anders: Zwar gab Salzburg ein 2:0 aus der Hand, kam durch einen Treffer kurz vor Schluss aber doch noch zum überraschenden 3:2-Erfolg. «Das ging voll in die Dose, Herr Rangnick», titelte die «Bild» in Richtung Leipzigs Trainer und Sportdirektor, der zwischen 2012 und 2015 gleichzeitig noch Sportdirektor in Salzburg war.
Noch bissiger wurde das Resultat natürlich auf Twitter kommentiert. Von offensichtlich fehlendem Scouting von Leipzigs Gegner über einen zufriedenen Red-Bull-Chef bis hin zur grossen Herausforderung nach Schlusspfiff: Die Community zeigte ihre ganze Kreativität.
Weniger lustig fanden die Niederlage naturgemäss die Leipzig-Profis. Mittelfeldspieler Diego Demme wetterte: «Manche Spieler waren ganz woanders, haben nichts gezeigt, keine Einstellung gehabt. Es gibt keine Ausreden, das war eine Katastrophe. Wir Führungsspieler müssen jetzt mit dem Trainer sprechen, wie wir die Spieler wachrütteln.» Und Rangnick klagte, dass die Einstellung in der ersten Halbzeit unterirdisch gewesen sei: «Da kann man sich bei den Zuschauern nur entschuldigen.»
Leidtragender war auch ein Schweizer: Goalie Yvon Mvogo konnte sich zwar kaum auszeichnen, war bei allen drei Gegentoren allerdings machtlos.
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