Gespräch zwischen GenerationenHaben Junge zu wenig echte Probleme? – «Also, ich habe genug!»
Samantha Zaugg ist 27, Ludwig Hasler 77. In ihrem Buch wird deutlich, wie unterschiedlich Jung und Alt ticken.

Frau Zaugg, Herr Hasler, Sie schreiben sich seit rund zwei Jahren Briefe zu Themen, welche die Generationen trennen. Sind Sie eher ernüchtert oder ermutigt?
Ludwig Hasler: Das Ziel ist ja nicht, dass wir uns gegenseitig recht geben, sondern dass wir uns verständigen. Wir wollen keine Brieffreundschaft pflegen, sondern über eine Differenz von 50 Jahren hinweg einen Dialog finden. Das ist uns glänzend gelungen, finde ich.
Samantha Zaugg: Dabei hat geholfen, dass wir nicht miteinander verwandt sind und auch nicht in einem Arbeitsverhältnis stehen. Normalerweise muss ich bei der Begegnung mit älteren Menschen Rücksicht darauf nehmen, dass der Haussegen danach nicht schiefhängt oder dass ich meinen Chef nicht beleidige. So aber konnten wir einander auf Augenhöhe begegnen – und ich durfte argumentativ auch mal mit gestrecktem Bein voraus reingrätschen.