Wacker ThunGute Noten für den Lehrer im Zwischenzeugnis
Die Oberländer Handballer siegen auch in St. Gallen. Die beachtliche Entwicklung ist vorab das Verdienst des neuen Trainers Remo Badertscher.

Der grosse Auftritt ist am Ende jemandem vorbehalten, für den doch maximal eine Nebenrolle vorgesehen war. Marc Winkler pariert 40 Sekunden vor Schluss gegen Clemens Gangl, der freistehend werfen konnte und dabei war, den Ausgleich zu erzielen. Es ist die Schlüsselszene einer hochklassigen Partie. Wacker muss nun bloss noch verwalten, Nicolas Raemy trifft in seinem ersten Meisterschaftsspiel in dieser Saison in extremis zum 29:27; es ist das letzte Tor im Duell mit St. Gallen.
Winkler war erst gegen Ende der zweiten Hälfte eingewechselt worden und glänzte bereits vor der entscheidenden Tat mit starken Interventionen. Er ist unverhofft Matchwinner in einem Spiel, das Torhüterkollege Flavio Wick lange mitprägte, ehe er ein wenig nachliess und etwas überraschend weichen musste.
Ihren bereits achten Sieg in der unverändert jungen Saison erringen die Thuner an einem Ort, an den sie vergleichsweise ungern reisen, weil sie in der Ostschweiz oft leer ausgehen. Dass sie nun hier reüssieren, ist ein weiterer Beleg ihrer bemerkenswerten Fortschritte unter dem neuen Cheftrainer Remo Badertscher. Ihr Spiel ist flexibel, unberechenbar, auch weil der Nachfolger des sehr erfolgreichen Martin Rubin fast demonstrativ auf das ganze Kader zurückzugreifen pflegt und immer wieder überraschend aufstellt.
Die flache Hierarchie
Gegen Otmar beginnen im Rückraum die aufstrebenden Ivan Chernov und Damien Guignet, während sich Raemy und Ron Delhees genauso auf die Bank setzen wie Neu-Nationalspieler Yannick Schwab. Alle werden sie im Verlauf der Partie einen wichtigen Part übernehmen, vorab Raemy, der wie so oft nach einer Verletzungspause keine Angewöhnungszeit benötigt und in der ungewohnten Rolle des Regisseurs überzeugt.
Trainer Badertscher, hauptberuflich Sekundarschullehrer in Spiez, kriegt für seine ersten Monate vorzügliche Noten. Die goldene Generation um Co-Captain Jonas Dähler hat unter ihm gefühlt ein wenig an Gewicht verloren, was den Jüngeren guttut.
Adrian Horn ist seit 2007 für Tamedia tätig. Er fungiert als Koordinator und Redaktor des Sport-Extra und arbeitet extern als Lektor.
Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.