Gute Amerikaner, böse Iraker
Ein Favorit für die Oscars, und ein Ärgernis im Irak. Der Kriegsfilm «American Sniper» sorgt zu seinem Kinostart für eine heftige Kontroverse.

«American Sniper», der neue Irak-Kriegsfilm von Clint Eastwood, hat in den USA heftige Debatten ausgelöst. Seine angebliche Ambivalenz gegenüber dem Krieg und der Gewalt führt dazu, dass Konservative wie Liberale versuchen, die Geschichte des Scharfschützen Chris Kyle, gespielt von Bradley Cooper, für ihre Sicht der Dinge in Anspruch zu nehmen: Die einen halten den Streifen für eine patriotische Ehrung der Tapferkeit amerikanischer Soldaten – andere sehen darin eine nihilistische Verherrlichung des Krieges. Die Dritten meinen, in diesem Werk den stärksten Antikriegsfilm seit «Apocalypse Now» zu erkennen. Sehen wollen das für sechs Oscars nominierte Werk in den USA viele – der kommerzielle Erfolg übertrifft alle Erwartungen. In der Schweiz läuft der Film ab 26. Februar.