Günstige Zigarren bis ans Lebensende
Eine nicht alltägliche Zeitungsannonce kündete vor 150 Jahren die Versteigerung von Tausenden von Zigarren infolge Liquidation an.

Am 26. Februar 1868 war im Inserateteil des hiesigen «Thuner Blatts» die Anzeige zu lesen, dass in der Wirtschaft Rothacher beim Kreuz in Thun am bevorstehenden Fasnachtssamstag Gegenstände aus einer Liquidation versteigert würden. Darunter waren verschiedene Möbel, Tische, Federmatratzen, Bettstatten, Kommoden, Nachttische, Schreibpulte, Büchergestelle und Brennhäfen. Angeführt wurde die Liste jedoch von «23'000 Zigarren verschiedener Qualitäten». Die Preise seien sehr billig gestellt, hiess es ferner.
Was vor 150 Jahren sonst noch für Schlagzeilen sorgte:
1.2.1868
Wie es gewöhnlich in dieser Zeit der Fall ist, wird gegenwärtig täglich viel Bauholz durch Thun geführt. Dies ist für die Bewohner der Stadt mit allerlei Unannehmlichkeiten verbunden, zumal die vorgeschriebene Länge von 80 Fuss oft bedeutend überschritten wird.
1. 2. 1868
Zum Verkaufen. Lederne Vogelnester à 45 Cts. per Stück bei Sattler Scherrer an der Allmendstrasse.
5.2.1868
Die Äusseren Schleusen werden von nun an bis auf weiteres wieder zweimal pro Woche, und zwar jeweilen Montag und Donnerstag, geöffnet.
5.2.1868
Neues Casino in Thun. Gesellschaftsabende: je Montag und Freitag. Montag, den 10. Februar: gesellschaftliche Besprechung der Schulhausbaufrage.
5.2.1868
Lebensmittelpreise in Thun. Anken in Ballen à 1 Pfd. Fr. –.90 bis –.95. Kartoffeln per Zentner 4.00 bis 4.20. 7 bis 8 Eier für 60 Cts.
8.2.1868
Gemäss Vertrag von 1759 haben der Kanton und die Stadt Thun je die Hälfte der Kosten von Fr. 12'000 für den Neubau der Zulgbrücke bei Thun zu übernehmen.
8.2.1868
Die neue Mittwochsgesellschaft, ursprünglich aus Passivmitgliedern des Gesangsvereins hervorgegangen, hat keine Statuten und keinen Vorstand, bezweckt aber die Besprechung politischer Themen unter dem Motto: «Das freie Wort dem freien Mann – freier Zutritt für jeden.»
8.2.1868
Caroline Dänzer, gegenüber der Post, wünscht englischen Sprachunterricht zu erteilen.
12.2.1868
Der Militär-Verein wählte zum neuen Präsidenten Commandant Schrämli und als Kassier und Sekretär Artillerie-Hauptmann Völter.
12.2.1868
Für die zweite «Offene Liedertafel» des Männerchors wurden den Passivmitgliedern derart viele Eintrittskarten verteilt, dass der grosse Falkensaal nicht mehr genug Platz für alle Zuhörer bot.
15.2.1868
Morgen Sonntag im unteren Saal des Gasthofes Falken, bei reichhaltiger Restauration und Pianobegleitung: Grosse theatralische Vorstellungen der deutschen Arbeitervereine Thun und Bern.
19.2.1868
Fr. Büchler, Gärtner, wird von nun an mit Gärtnermeister Aeschlimann auf dem Gut des Hrn. S. Eggimann hinter der Burg seinen Beruf ausüben.
22.2.1868
Die schon früher von der Mittwochsgesellschaft gewählte Kommission soll eine Petition an die Behörden vorbereiten: Gefordert wird wieder einmal der Bau einer Strasse am rechten Seeufer.
22.2.1868
Zur Wiederbesetzung wird hiermit ausgeschrieben: die infolge Demission erledigte Stelle eines Armenarztes der Burgergemeinde Thun.
22.2.1868
Die rühmlichst bekannte Marienbader Kapelle produciert sich am Dienstag im Café Freienhof, wozu jedermann freundlichst eingeladen ist.
22.2.1868
Aus den Geschäftsbedingungen der Spar- und Leihkasse Thun: Annahme von Spargeldern von Fr. 1 hinweg, zinstragend, sobald sie Fr. 5 erreicht haben. Der Zins beträgt 4½%.
26.2.1868
Die vakant werdende Wegmeisterstelle zweiter Klasse Wimmisbrücke–Strättlighügel wird zur Wiederbesetzung ausgeschrieben. Arbeitstage pro Woche: fünf. Jährliche Besoldung Fr. 416.
29.2.1868
Der hiesige Turnverein hat an seiner letzten Sitzung beschlossen, nächsten Sommer das kantonale Schwingfest zu übernehmen und dasselbe mit dem kantonalen Turnfest in eine, wenn irgendwie möglich, organisatorische Verbindung zu bringen.
29.2.1868
Das dem Publikum lästige «Gebeizheuschen» am nächsten Hirsmontag, dem 2. März, wird hiermit bei einer Busse von Fr. 10 für jeden Widerhandelnden von Polizei wegen verboten.
29.2.1868
Die von der landwirtschaftlichen Anstalt in Rüti vorgenommene chemische Analyse des Wassers der Hombergquelle ergab ein sehr günstiges Resultat. Dem Wasser wurde eine seltene Reinheit bescheinigt.
Quelle: Stadtarchiv Thun.
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