Gstaader Sportzentrum hat sich fit gemacht
Das Gstaader Sportzentrum hat das mit einer Rutschbahn und einem neuen Kinderplanschbecken aufgewertete Hallenbad, ein Aussenbad, den Fitnessbereich und nun auch die neuen Wellnessanlagen eröffnet. Ein Testlauf zeigt: So fittet und erholt man sich gerne.

Der Blick vom Badrestaurant auf das neue Aussenbecken löst zunächst ungläubiges Staunen aus. Ein Pulk an Menschen jeden Alters fläzt sich längs des Beckenrandes, in herrlich zauberhaften Dampfnebel gehüllt. Weitere Gruppen strömen durch den «Kanal» vom Hallenbad her nach draussen in die 14,5 lange auf 9 Meter breite Aussenanlage mit dem 34 Grad Celsius warmen Wasser.
Von hier aus lässt es sich in die umliegende Bergwelt staunen und sich noch näher aneinanderschmiegen. «An Spitzentagen sind es bis zu 1200 Menschen, die das Sportzentrum besuchen», erzählt Cornelia Walker-Kübli, stellvertretende Geschäftsführerin der Sportzentrum Gstaad AG. Ein leichtes Frösteln spürt höchstens der Betrachter von draussen, wenn er sich überlegt: Hat es da drin überhaupt noch Platz für mich?
Hat es! Es muss ja nicht grad zur stärkstfrequentierten Nachmittagszeit sein, wenn alle, die heute bei Regen die Piste meiden, das wärmende Element suchen. Wir schreiben Hochsaison und stellen fest: Dieser Teil des neuen und sanierten Sportzentrums – seit Weihnachten offen – ist proppenvoll und erfreut sich offensichtlicher Beliebtheit. Relativ stillschweigend sind die weiteren neuen Anlagen des Sportzentrums in den letzten Wochen in Betrieb gegangen: Anfang Jahr das Groupfitness und der Fitnessbereich, Anfang Februar der neue und viel gepriesene Wellnessbereich.
Diesen Wellnessanlagen gilt auch die Aufmerksamkeit des Schreibenden, der sich für einen Testlauf – oder wohl besser: ein Testliegen – angemeldet hat. Schliesslich konnte das bis vor kurzem geltende Angebot mit einer Sauna, einem Dampfbad und einer Infrarotkabine den Bedürfnissen der heutigen Zeit nicht mehr genügen. Ein neuer Wurf, eine neue Dimension musste her, um im Werbewettlauf weiterhin die Gunst der Gäste und Einheimischen wecken zu können.
Und: Der neue Wellnessbereich erfüllt die nicht geringen Erwartungen – mindestens. Das Eintrittssystem ist schon mal verbessert und erleichtert worden. Man wird im Angebot der Möglichkeiten – nein, heute definitiv nicht Fitness, weder in Group noch solo – klar gelotst, findet sehr praktikable Umkleide- und Duschräume vor und kann sich alsbald im neuen Gebäudeteil der Entspannung hingeben.
Das Angebot sieht verlockend aus: Tageslicht durchflutet die grosszügig konzipierten Gänge und Räume, gibt ihnen etwas Leichtes, Behagliches. Dennoch wähle ich als Erstes den Gang in die Dunkelheit: Das Dampfbad ist neben den Erlebnisduschen die einzige in sich geschlossene Einheit, die keinen direkten Kontakt zur realen Aussenwelt hat. Das Gefühl der wohligen Wärme und des Runterfahrens stellt sich bald ein. Ein guter Auftakt, der gleich darauf mit einem Taucher ins Kaltwasserbecken kontrapunktiert und mit einem Kalt-Warm-Gemisch unter den Erlebnisduschen belebend fortgesetzt wird.

Klar darf jetzt der Gang in die mit Swiss Pop beschallte Kommunikationszone mit Wipp-Liegestühlen – reden ist hier erlaubt – nicht fehlen. Mein unabdingbares Mitbringsel kommt sogleich zum Einsatz: Ein gutes Buch vor Augen und die Sicht auf die Schneelandschaft draussen verstärken das Wohlbefinden – ein kurzes Hinübergleiten in den Dämmerzustand inbegriffen.
Nun ruft die herrlich angelegte finnische Sauna, die ich tatsächlich für mich allein geniessen darf. Eine Kneippanlage im Wechselbad zwischen kalt und warm löst den Schwitzprozess ab. Als Krönung benutze ich den im Freien angelegten Whirlpool, der zum Relaxen einlädt.
Ich hole mir den zweiten Becher Wasser (darfs Sprudel oder kalt sein?) und verziehe mich in den etwas kleineren Ruheraum. Hier herrscht komplette Stille. Die Augenlider klappen fast wie von selbst zu. Zu guter Letzt probiere ich noch die räumlich etwa kleiner bemessene 60-Grad-Sauna aus, atme gut durch, suche noch einmal die Erlebnisduschen auf und vermisse jetzt – gut trocken gerieben – eigentlich nur noch ein paar Dörrfrüchte oder einen gut duftenden Kaffee. Das leicht aufkommende Hungergefühl spare ich mir für den Abgang im Hallenbadrestaurant auf. Ich habe Glück: Diesen Donnerstag schliesst es erst um 21 Uhr.
Aber vor der Verpflegung verlasse ich die Nacktzone in einem direkten Zugang Richtung Hallenbad, bestaune dort die neue und sehr rege benutzte Rutschbahn samt Kinderplanschbecken, schwimme einen Kilometer (doch noch Fitness!) und lasse den Abend schliesslich im Aussenbecken ausklingen. Jetzt sind es nur noch rund zwei Dutzend Personen, die dort verweilen. Die Geduld hat sich also gelohnt.
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