Grosser Auftritt eines Berner Professors bei der UNO
Peter Messerli hat den ersten Welt-Nachhaltigkeitsbericht präsentiert.

Grosse Bühne für einen Professor der Universität Bern. Peter Messerli von der Universität Bern hat gestern bei der UNO in New York den ersten Welt-Nachhaltigkeitsbericht vorgestellt. Er hat mit der indonesischen Politikerin Endah Murniningtyas die Arbeitsgruppe präsidiert, welchen den Bericht erstellt hat.
Wohlstand und Wohlergehen für alle ohne Umweltzerstörung, so lassen sich die nachhaltigen Entwicklungsziele grob zusammenfassen. Die Expertengruppe stellt den Ländern dieser Welt ein schlechtes Zeugnis aus.
Mit ihrer Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung hat die UNO im Jahr 2015 17 Nachhaltigkeitsziele verabschiedet. Diese sollen die Armut bekämpfen und das Wohlergehen der Menschen auch in Zukunft sicherstellen. Die Expertengruppe um Messerli untersuchte die Fortschritte beim Erreichen dieser Ziele und sieht grossen Handlungsbedarf: Mit dem derzeitigen Entwicklungsmodell sind die Nachhaltigkeitsziele demnach nicht erreichbar.
Konsum stabilisieren
Ein tiefgreifender Wandel im Verhältnis zwischen Mensch und Natur sei nötig, hiess es weiter. Das Modell eines Wirtschaftswachstums auf Basis stetig steigenden Konsums von Gütern sei keine Option mehr, auch wenn es Hunderten Millionen Menschen Wohlstand gebracht habe, hiess es weiter. Erstens ist es mit steigenden Treibhausgasemissionen und Umweltschäden verbunden und hat die Welt nahe an Kipp-Punkte im globalen Klimasystem und beim Verlust der Artenvielfalt gebracht.
Zweitens hat es Armut und Hunger nicht beseitigt. Die Ungleichheit sei gross wie noch nie, was Innovationen, sozialen Zusammenhalt und nachhaltiges Wachstum untergrabe.
Das Wachstum müsse von Umweltzerstörung entkoppelt werden, fordern die Autoren. Gleichzeitig müssen dabei soziale und geschlechtsspezifische Ungleichheiten bei Wohlstand, Einkommen und Zugang zu Chancen abgebaut werden.

Wandel in vielen Bereichen
Die Expertengruppe empfiehlt, den Wandel bei einzelnen Schlüsselsystemen voranzutreiben. Dazu gehören das Ernährungssystem, das Energiesystem, Produktion und Konsum sowie ein Umdenken im Städtebau hin zu kompakteren Städten.
Der Bericht nennt auch 20 Massnahmen für das kommende Jahrzehnt, um den Fortschritt hin zu den Entwicklungszielen zu beschleunigen. Das Sicherstellen eines universellen Zugangs zu guter Gesundheitsversorgung, Bildung, Wasser- und Sanitärinfrastrukturen, Wohnen und sozialem Schutz unterstreichen die Experten als wichtige Voraussetzungen für die Beseitigung von Armut und für menschliches Wohlergehen.
SDA
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